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Alt 19.07.2008, 12:41
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo ihr Lieben,
eigentlich müsste ich nun ja bügeln, aber...
Also, das Hotel war sauber, die Betten sehr gut, aber das war es. Kein bißchen Luxus. Das Essen war ordentlich, aber am 2. Tag wusste man, was es gab. Hat seine Vorteile, Göga hat abgenommen und ich wahrscheinlich nicht zu. Warum ich das nicht so genau sagen kann, dazu komme ich später.
Das Personal war sehr freundlich und hat natürlich entsprechend Trinkgeld bekommen.
Die Lage des Hotels war vom Prinzip her nicht schlecht, nur zum "Strand" musste man einen steilen Wege runter laufen und nachher, keuch, keuch, stehen bleiben, keuch, keuch, stehen bleiben, wieder hoch. Der Strand war ein winziges Stückchen aufgeschütteter Sand im Felsen, wo man über eine Treppe ins Meer konnte.
Also wurde hauptsächlich der wirklich schöne und große Pool genutzt.
Wenn ihr denkt, wir haben gegeizt, haben wir nicht. Es war seit über einem Jahr mal wieder die erste Flugreise und die durfte schon was kosten.
Nur war das 4 Sterne Hotel in Wustrow um reichlich viele, viele Längen besser als dieses 5 Sterne Hotel.
Ich weiß jetzt, dass ich nicht mehr 2 Tage nach einer Chemo losfahre.
Ihr wisst ja, wie ich auf Cortison reagiere, nämlich heftig. Also hatte ich den Entzug auch mitten im Urlaub, mitsamt dem Stimmungsabfall.
Außerdem war ich sehr schnell außer Atem, völlig ohne Kondition.
Den ersten Tag war es schön warm, geschätzte 30 - 32 Grad, den letzten Tag auch. Aber dazwischen war es heiß. Ok, unsere Liegen stehen eh immer im Schatten und ins Wasser konnte man ja auch ständig, nur hatten wir da keine Lust, uns die Altstadt von Rhodos anzuschauen, welche man gesehen haben muss. Allerdings haben wir uns an einem Tag ein Leihauto genommen und die Insel abgegrast.
Was nun das Erdbeben angeht, so dachte ich beim Aufwachen: "Warum schüttelt Göga denn die Betten so doll?" Je wacher ich wurde, desto klarer war mir, es war nicht Göga, der schüttelte. Der wachte auch auf und fragte:" Was ist das?" Ich in plötzlicher Einsicht und voller Angst:" Erdbeben, raus hier!" Also Schuhe angezogen!!!!!!!! Lasst euch das auf der Zunge zergehen, zwar im Nachthemd, aber nicht ohne Schuhe !!! So blöde muss man erstmal sein. Ich war gerade beim 2. Schuh, als es aufhörte und Göga ruhig feststellte:"Hat aufgehört, kannst wieder ins Bett gehen." Hab ich auch gemacht. Nach einer Weile hörte man dann reichlich Türen klappen, von den Leuten, die wohl deutlich eher als wir aufgewacht waren.
Das war nun das 2. Erdbeben in meinem Leben, das erste war auf Taiwan und hat mir auch nicht gefallen. Meine Meinung, dass Erdbeben nichts für mich sind, hat sich deutlich verfestigt!
Ich hatte ich ja schon von den Problemen mit meinem Bein, bzw. Beinen erzählt. Trotz des "kalten" Wasser, welches ich mehrmals täglich genoß, verschlimmerten sich die Probleme.
Die Knöchel und Teile der Füße und ca. die Hälfte der Unterschenkel sind blutig unterlaufen geschwollen. Den Rest haben die Beine auf dem Rückflug bekommen, obwohl ich Venengymnastik gemacht habe. Inzwischen tun die so weh, dass das Gehen große Mühe bereitet und das mir! Ich nehme meine Entwässerungspillen (deswegen kann ich wegen meines Gewichtes keine konkreten Angaben machen) habe die Beine mit Heparingel eingeschmiert und mit Elastikbinden gebunden und trotzdem tun sie sauweh!! Während des Fluges habe ich selbstverständlich eine Stützstrumpfhose getragen. Hat alles nichts genützt.
Im Moment bin ich also deutlich schlechter dran als vor dem Urlaub, wobei man natürlich nicht weiß, ob sich das ohne Urlaub nicht ähnlich entwickelt hätte.
Montag werde ich jedenfalls sofort die Onkopraxis anrufen und um einen Termin bitten. Mein Doc ist nicht da, aber einer der anderen wird wohl Zeit für mich finden.
Also, *seufz* so langsam entwickele ich eine Urlaubsphobie. Kurzurlaube in Deutschland mal ausgenommen. Aber wo will man da bei diesem Wetter denn hin?

Ich habe noch immer nicht alles nachgelesen. Dass Regina aber dann doch in die Besserungsanstalt eingerückt ist, habe ich mitbekommen.

Das Michaela auch so richtig "Glück" hat gerade, weiß ich auch. Wobei ich mich, was die Krankheit angeht, gerne Krabben anschließe. Von Januar bis Juni kein oder so gut wie kein Wachstum ist doch gut.

Dann habe ich den Bericht von Bibi gelesen und frage mich, seit wann ihre Mama ihr erlaubt hat, alleine über die Straße zu gehen.

Euch allen, ganz liebe Grüße

Christel