AW: Erfahrungen mit Tarceva??
Hallo Zusammen,
das hier ist eine Zusammenfassung eines aktuellen Artikels aus einer Fachzeitschrift zum Thema Hautprobleme bei Tarceva. Es sind ein paar nützliche Tipps zur Bekämpfung darin.
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Der Einsatz von EGFR-Tyrosinkinaseinhibitoren in der onkologischen Therapie hat fast obligatorisch kutane Nebenwirkungen zur Folge (akneähnliche Hauteruptionen im Gesicht, an der Brust und am Rücken 1 bis 2 Wochen nach Beginn der Therapie ) Diese Reaktionen
gelten als Hinweis für ein Ansprechen der Tumortherapie.
Therapie kutaner Nebenwirkungen
• Akute Phase: Metronidazol 2% in einer Creme 3 × täglich für die betroffene Haut sowie Minocyclin 50 mg 2 × 1/die für 3 Wochen; ggf. antiseptische oder antibiotische Cremes und Salben sowie pflegende Cremes; ggf. 0,5–1% hydrocortisonhaltige Cremes
• Chronische Phase: Hautpflege mit Cremes und Salben (5–10% harnstoffhaltige und/oder polidecanolhaltige juckreizhemmende Cremes); ggf. pflegende Ölbäder; selten Kortisonsalben
• Nagelbettentzündung: Antiseptische Bäder und Salben; Antibiotikasalben und ggf. systemische Antibiotika
Metronidazol 2% in einer Creme mehrmals täglich lokal appliziert und die Einnahme von Minocyclin 50 mg zweimal täglich – alternativ Tetracyclin bzw. Doxycyclin in üblicher Dosierung – über einen Zeitraum von drei Wochen erwies sich bei durch EGFR-Inhibitoren ausgelösten Hauterscheinungen im Gesicht und am Körper als wirksame Therapie.
Kein Kortison in der akuten Phase!
Keinesfalls dürfen austrocknende und schälende, topisch wirkende Präparate wie das in der juvenilen Aknebehandlung eingesetzte Benzoylperoxid oder Azelainsäure eingesetzt werden, da es sonst zu einer Exazerbation der durch eine Anti-EGFR-Therapie bedingten Hauteruptionen kommen kann. Sowohl eine Lokaltherapie mit potenten Kortisoncremes als auch eine systemische Kortisontherapie ist in der akuten Phase der Hauteruptionen kontraindiziert.
Hautpflege, Antiseptika und Antibiotika in der chronischen Phase
Zur Linderung der brennenden und juckenden Missempfindungen an der Haut eignen sich rückfettende, harnstoffhaltige und juckreizmindernde Cremes. Antiseptisch wirksame oder antibiotikahaltige Salben eignen sich auch gut für die chronisch entzündlichen Nagelbettveränderungen zusammen mit antiseptischen Hand und Fußbädern.
Vorbeugung
Es ist hilfreich, in Erwartung kutaner Nebenwirkungen bei einer Anti-EGFR-Therapie vorbeugend Minocyclin zweimal 50 mg am Tag und 2% Metronidazol in einer Cremegrundlage zu verordnen.
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Viele Grüsse, Gabi
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