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Alt 19.09.2003, 09:00
Gast
 
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Standard Malignes Melanom

Liebe Leute,
häufige Nachsorge in einer Situation, in der die Rezidiv- oder Metastasierungswahrscheinlichkeit sehr gering ist macht aus medizinischer Sicht keinen Sinn. Im Zuge der Gesundheitsreform werden im Übrigen nur die Maßnahmen eingespart, die sich nicht als gesundheitsfördernd herausgestellt haben. Sinnvolle, d.h. überlebensverlängernde Maßnahmen werden nicht eingespart. Außerdem nützt es allein deswegen wenig, weil man im Falle einer Befundentdeckung keine wirklich bedeutsame Behandlungsoptionen anbieten kann.
Diese Erkenntnisse sind in den letzten Jahren immer wieder aus Studien gewonnen worden.

Eure Krankheitsbewältigung sollte sich auf eine andere Richtung konzentrieren. Es ist aus psychologischen Gründen nicht sinnvoll, bei geringen Tumortiefen ständig nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen zu suchen (die wird wahrscheinlich nie gefunden), sondern sich der positiven Seite des Befundes und dem Leben wieder zuzuwenden. Die unter Euch, die oft in vierteljährlichen Abständen zur Nachkontrolle müssen wissen, daß man dadurch immer schnell unter Anspannung gerät, während man bei größeren Abständen mit der Zeit auch wieder gelassener und entspannter sein kann. Mir ist es damals jedenfalls so gegangen und ich bin froh, trotz meines Hochrisikobefundes, meine Nachsorgeuntersuchungen jetzt nur noch in jährlichen Abständen zu haben. Dabei bin ich nach 12 Jahren sicher immer noch gefährdeter als die von Euch mit den kleinen Eindringtiefen.
* Ein Mensch, der leidet, bevor es nötig ist, leidet mehr als nötig.*
Entwickelt eine Strategie zum Stärken Eurer körperlichen und psychischen Ressourcen, dann müßt Ihr nicht schon immer eine Angst vorwegnehmen, von der kein Mensch weiß, ob sie jemals begründet ist.


Gruß von Birgit
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