Liebe Brigitte,
ich bin erst im März wegen eines primären Peritonealkarzinoms, Stadium IIIc, Gr. 2,(Eierstockkrebs außerhalb der Eierstöcke, in meinem Fall nach Gebärmutter- und Eierstockentfernung vor 8 Jahren wegen schwerer Endometriose) operiert worden und habe gut auf die Chemo mit Taxol und Carboplatin angesprochen. Ich nehme nun, NACH der Chemo auch ein "Maintenance"-Medikament wie Tamoxifen ein, in meinem Fall Arimidex, ein Aromatasehemmer, der die extrogene Bildung von Östrogen hemmt (mein Tumor war ER+ und auch die Endometriose, aus der der Krebs entstanden war, wird durch Östrogen gefördert). Ich wünschte, ich könnte dir mehr über Tamoxifen sagen, weiß dazu aber wenig. Falls dein Englisch okay ist, könntest du sicher mehr erfahren über eine amerikanische Eierstockkrebs-Mailingliste, der ich auch angehöre. Sie hat 1200 Mitglieder und ist unter
http://listserv.acor.org/archives/ovarian.html zu finden. Gebe in der Suchfunktion einfach "Tamoxifen" ein und du siehst Beiträge zu diesem Thema.
Ist einer deiner Ärzte ein gynäkologischer Onkologe? Wenn nicht, würde ich versuchen, eine dritte Meinung von einem solchen einzuholen. Die Ergebnisse bei Behandlung mit diesen Ärzten sind so viel besser als mit Gynäkologen, weil sie viel mehr Erfahrung haben. Erkundige dich doch mal bei der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (
www.ago-online.de). Ich lebe in den USA, wo gynäkologische Krebse mehr von diesen Spezialisten behandelt werden, ich nehme an zum größten Teil deshalb, weil es einfach mehr davon hier gibt. Ich habe oft den Eindruck, dass hier aggressiver behandelt wird. Die neuesten Statistiken, die ich gefunden habe, zeigen, dass im Vergleich mit Deutschland die 5-Jahre-Überlebensrate hier um 12% höher ist. In Deutschland (Jena) wurde jetzt endlich ein Zentrum zur Ausbildung dieser Spezialisten zugelassen; sonst gibt es in Europa nur ein College in England, das sie ausbildet.
Ich wünsche dir guten Erfolg mit deiner Therapie, egal wofür du dich letztendlich entscheidest!
Geli