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Alt 06.08.2008, 23:42
ninpa ninpa ist offline
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Standard AW: Leben mit nicht kleinzelligen Bronchialkrzinom

Liebe Gitta
Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich freue, dass Du den Weg aus dem Loch heraus gefunden hast!!! Und dieses Loch hat Dir vermutlich geholfen, einen ganz wichtigen Punkt zu "regeln"( so hast Du es glaube ich geschrieben), nämlich die Rolle Deines Mannes in dieser ganzen Geschichte.
Da möchte ich Annika gerne zustimmen, die Hilfe von außen als durchaus hilfreich ansieht!! Das wünsche ich Dir und Deinem Mann von ganzem Herzen!!!
Aber diese 3 Jahre , Deine Krankheit, alles drehte sich vermutlich um den Feger, wie wird es weiter gehen und, und, und... und Dein Mann blieb dabei auf der Strecke, mit all seinen Sorgen seinen Ängsten. Das ist aber auch normal - Kinder sind immer das Zentrum allen Denken und Handelns, besonders dann, wenn sie noch sehr jung sind.
Nun befinde ich mich da ja irgendwie in einer "Außenseiterrolle", da ich mit meinem erwachsenen Feger ohne Mann alleine lebe.
Bei uns läuft es ähnlich wie bei der lieben Christel und ihrem Göga - meine Tochter lässt mich machen. Hin und wieder fange ich mir eine sanfte Ermahnung ein, ob es nicht doch zu viel gewesen sei, was ich gemacht hätte..... aber dabei bleibt es auch.
Ich denke, dass ist der Selbstschutz, den sich meine Tochter zugelegt hat, sie will ihre Mutter möglichst lange, möglichst "gesund" sehen.
Sobald es mir allerdings schlecht geht, wird der Schalter umgelegt, das Kind wechselt in die Pflegerolle (Kissen hoch, genügend trinken, erledigt den Haushalt usw..) und dann hagelt es auch schon mal "Verbote", was ich nun alles nicht darf.
Das klappt inzwischen ganz gut, weil sie von Anfang an gelernt hat, dass es keinen Sinn macht, mich wegen "Zipperlein" auf die Couch oder zum Arzt zu schicken, und ich seit meiner Krankheit gelernt habe, dass ich auch mal zugeben muss, wenn es mir schlecht geht. Dann gehe ich freiwillig auf die Couch und habe nicht mehr den Ehrgeiz "die Welt retten zu müssen". Trotzdem tut es mir dann weh, wenn meine Tochter mich pflegen muss und ich sehe, dass sie Angst hat.
Deshalb finde ich es gut, dass Du mit Deinem Mann Hilfe von außen annehmen willst!! Das wünschte ich mir auch -habe meiner Tochter das Angebot eines Psychoonkologen gemacht - sie will es nicht - und ich will sie nicht zwingen!
Ganz liebe Grüße und Deinem Mann und Eurem Feger alles erdenklich Gute. Bin sicher, gemeinsam schafft ihr das!!!
Beate