Hallo an alle,
auch ich möchte mich nach langer Zeit mal wieder melden.
Bei meinem Vater wurde im August 07 die Diagnose Tonsillen-Ca gestellt. Nach 4-maliger Op (Entfernung des Tumors, weiterer Weichteile, Neck dissection usw) wurden eine 5-Zyklenchemo sowie 35 Bestrahlungen eingeleitet. Typische Nebenwirkungen wie sie alle hier beschreiben inbegriffen. Zum Schluß wurde er völlig dehydriert und 30 kg leichter in der Klinik stationär unter Morphingabe und künstlicher Ernährung aufgenommen.
Noch drei Monate nach Bestrahlungsende ging höchstens mal eine Tasse Brühe.
Bislang hatte er vier Tumornachsorgetermine wo man immer wieder kleine Gewebsproben entnahm, Gott sei Dank ohne Befund. Leider heilt im Bestrahlungsfeld die Wunde so schlecht, dass er jedesmal wochenlang nur unter Schmerzen essen kann.
Aber ansonsten geht es ihm soweit sehr gut. Er isst vom Schweinshaxen über Bismarkhering alles. Und hat so auch fast seine 30 Kilo wieder drauf. Auch körperlich ist er wieder sehr belastbar. Die seelischen Folgen werden wohl für immer eingebrannt bleiben. Aber wahrscheinlich ändern sich bei derartig schweren Krankheiten alle Menschen. Und wir als Familie nerven natürlich auch, indem wir oft versuchen zu wissen "was das Beste für ihn ist" . Er ist da nicht immer unserer Meinung, lacht dann aber auch wieder drüber.
So genug geschrieben. Ich hoffe ich kann einigen hier ein bisschen Mut machen. Am Ende des Tunnels wird es meist doch wieder hell.
Als hier am Beginn dieses Formus und auch in anderen Foren noch Harry usw geschrieben haben, haben leider noch viele den Kampf gegen den Krebs verloren. In den letzten Jahren sind diese aber doch etwas weniger geworden. Viellecht schafft die Medizin das Schalentierchen nun doch etwas öfter in die Knie.
Schönen Sonntag