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Alt 25.08.2008, 09:52
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Registriert seit: 29.04.2007
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Standard AW: Morgen in die Röhre

Huhuu ,

ich bin ziemlich froh, dass gleich bei der ersten Chemo ordentlich was passiert. Was die Sache aber auch echt anstrengend machte. Immerhin habe ich in den letzten Tagen 5 kg verloren, inzwischen ist fast das ganze gespeicherte Lymphwasser abgebaut...das Klo ist mein neues Wohnzimmer
Wär ja klasse wenn das so weiter geht.

Unabhängig der anstrengenden Tage habe ich sowas wie eine Übersättigung des Krebsthemas in mir. Die mal mehr mal weniger zum Vorschein kommt. Ich schreibe hier weniger, lese aber viel. Und selbst bei Telefonaten graut mir vor der unvermeidlichen Frage 'wie geht es dir' ...
Ich muss dann erstmal überlegen, wie geht es mir heute, gerade jetzt und will ich es diesem Menschen auch mitteilen. Das 'Ergehen' ist ja durchaus etwas temporäres und was ich eben sagte, kann in 2 Std. vorbei sein.
Muss ich dann beim nä. Gespräch nachholen, dass es mir später so und so erging...ich denke verquer und ich weiss das auch. Ich erwarte auch keine Antworten darauf.
Selbst beim Fernsehen, ich sehe einen guten Film, scheint interessant zu werden und plötzlich, ernste Gesichter, einer ist krank...na was hat er denn 3x dürft ihr raten....na klar, er hat Krebs. Hey ihr Filmemacher, gibt es keine anderen Krankheiten zu denen ernste Gesichter passen.
Je nach dem wie mir der Film gefällt, schalte ich dann um. Manchmal will ich aber auch wissen wie es weitergeht unabhängig der Diagnose, die nehm ich dann halt in Kauf.
Überhaupt scheinen das TV-Programm (die letzten Tage habe ich wenig gelesen und mich eher berieseln lassen wenn ich nicht dabei eingeschlafen bin) eine Horde Minderbemittelter zu gestalten.
Wenig Fröhliches (mal abgesehen von den Berufsdeppen wie Barth und Co.), kaum mal eine schöne Komödie, aber viel Psychoterror und irgendwelche Dumpfbackenshows wo die tollste Dumpfbacke gesucht wird.

Ich mach mir jetzt mal einen Kaffee, der erste seit Dienstag, und dann denke ich darüber nach wieso ich mich eigentlich über sowas aufregen kann.
Anscheinend bin ich heute etwas auf Krawall gebürstet

An die Bendamustin-Leute: Hattet ihr auch unter der Chemo komische Träume so stelle ich es mir vor wenn man auf einem Drogentrip ist. Habe da keinerlei Erfahrungen bis auf einen Joint und da wurde mir schlecht.

Liebe Grüsse
Beate

Liebe Tanja, auf Deiner Seite habe ich eine Buchempfehlung entdeckt von Terzani. Das klingt sehr interessant und es ist genau meine Kragenweite, danke für den Tipp werde ich auf meine Wunschliste setzen und mir demnächst mal schenken lassen.
Du wirst Trauzeugin, wie schön. Hochzeiten sind einfach etwas Schönes. Es hat sowas Hoffnungsvolles und es fühlt sich (immer wieder ) richtig an.
Ich war 2x verheiratet und es steht nichts dergleichen an bei mir!!! Dennoch schlummert in mir wohl die Romantikerin die wahrscheinlich immer noch auf den Prinz auf dem weissen Pferd wartet nun ja, das ist mein kleinstes Problem
Viel Spass bei der Feier, lg Beate
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