AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC
Hallo Bibi,
auch ich habe die Krankheitsgeschichte Deiner Mum hier still und sehr interessiert mitverfolgt. Ich möchte Dir sagen, daß es mir wirklich sehr leid tut, daß die letzte Chemo keine Wirkung zeigte.
Allerdings scheint genau diese Entwicklung beim Kleinzeller öfter aufzutreten: Die erste Chemotherapie schlägt oft gut an, weitere Chemo`s hingegen nicht.
Auch bei dem Vater meiner Töchter, der ebenfalls kleinzelligen Lungenkrebs hatte, war es so, daß die erste Chemotherapie, die er erhalten hat, einen deutlichen Rückgang des Tumors bewirkte. Anschließend hat er noch weitere zwei Zyklen Chemo bekommen, die leider beide keinerlei Wirkung mehr zeigten.
Abgesehen von massiven Nebenwirkungen natürlich: Das Gesicht war total aufgeschwollen, Wassereinlagerungen im Körper, das Immunsystem massiv geschwächt; zwei Lungenentzündungen während der Chemo....
Mit dem Wissen von heute frage ich mich schon, ob man die dritte Chemo nicht hätte weglassen und so die Lebensqualität meines Exmannes dadurch vermutlich hätte erhöhen können.
Ob die Chemo in diesem Stadium nicht nur sowas wie eine symbolische Geste für Hoffnung war? Damit der Kranke und die Angehörigen glauben, daß überhaupt noch irgendwas getan wird?
Liebe Bibi, wenn Deine Mama sehr unter den Nebenwirkungen der Chemo leidet, würde ich mit ihr zusammen überlegen, ob es nicht doch sinnvoll ist, eine Chemopause einzulegen. Damit sie sich etwas erholen kann. Atem schöpfen. Zur Ruhe kommen.
Ich wünsche Euch von Herzen alles, alles Gute.
Liebe Grüße
Kyria
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