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Alt 12.09.2008, 06:23
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
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Standard AW: Neu und Angstbeladen

Ihr Lieben,
ich sitze nun schon fast eine geschlagene Stunde vor dieser leeren Antwortfläche und weiß nicht wie ich es in Worte fassen soll.Im Augenblick habe ich das Gefühl das nichts das ausdrücken kann wie und was ich fühle.Die Konferenz hat leider keine weitern Optionen aufweisen können,sie bestätigt die Meinung des behandelnden Arztes.Der Pneumologe war ja am Freitag schon sehr ehrlich,ich wusste also so ungefähr was kommen kann.Aber ich hab mich so an diesen Strohhalm geklammert,so sehr gehofft das es noch irgendwas gibt was sie für Peter tun können.Es traf mich ja nicht aus heiterem Himmel,aber trotzdem mit einer Wucht das ich meinte es in jeder Faser meines Körpers zuspüren.Man sagt wohl nicht umsonst der Schock fährt einem in alle Glieder.Gut,sehr gut war das unsere Hausärztin mitgekommen ist,sie hat die vielen Fragen gestellt zu denen ich nicht mehr in der Lage war.Ich konnte nur immer wieder sagen,ich glaub das nicht,es muss doch noch etwas geben,eine winzige kleine Möglichkeit muss doch noch da sein.Anschließend hat sie mich zu sich in die Praxis geschleppt(Dickschädel der ich bin wollte erst nicht,wollte nach Hause)mir eine Spritze verpasst und noch über eine Stunde mit mir geredet.Etwas gefasster und ruhiger hat sie mich dann nach Hause gebracht,ist mit rein gekommen für den Fall das Peter etwas über das Gespräch wissen will.Nein,will er nicht,er sagt es reicht wenn ich das weiß,ich würde schon das richtige für ihn entscheiden.Wie soll ich ihm da sagen das es nichts mehr zu entscheiden gibt?????Auf der einen Seite glaube ich,er ahnt wie es steht,auf der anderen Seite steckt er noch so voller Hoffnung das wenn er jetzt durch die PEG erstmal wieder zu Kräften kommt,alles wieder gut wird.Hoffnung und Hoffnungslosigkeit schwanken am Tag bei ihm ständig hin und her.Aber er fragt nicht danach was die Ärzte sagen,will es partout nicht wissen und ich frage mich wie damit richtig umgehen.Ich sitze hier mit diesem Wissen,tue alles was mir möglich ist nicht zuzeigen wie viel Angst ich um ihn habe und will,kann,darf ihm nicht das letzte Fünkchen Hoffnung nehmen.Wir waren immer ehrlich und offen wie ein Buch für den anderen und nun das.Wie ich mich dabei fühle brauch ich bestimmt nicht zu beschreiben und ist auch eigentlich unwichtig.

Wir sind jetzt im neunten Monat seit Diagnosestellung,in diesen neun Monaten hatte Peter vielleicht wenn es hoch kommt insgesamt gerechnet eine Woche in der es ihm gut ging,in der man sagen konnte ja so ist es lebenswert,so kann man damit Leben.Eine Woche,zusammen gerechnet,nicht an einem Stück das ist verdammt wenig,zu wenig.Was ich mir jetzt aus tiefsten Herzen sehnlichst für ihn wünsche ist,dass die Zeit die er noch hat nun endlich für ihn ohne Quall und Leid sein kann.

Allen neuen Forumsteilnehmern,die das hier vielleicht mit lesen möchte ich noch einmal ausdrücklich sagen das jeder aber auch wirklich jeder Krankheitsverlauf anders ist,selbst dann wenn die Diagnose fast identisch ist.Verliert durch solche Beiträge bitte nie den Mut,kämpft für Euch und Eure Lieben und gebt die Hoffnung nie auf.Die alten"Hasen"hier wissen ja das Peters Allgemeinzustand von Anfang an nicht der beste war,der Verlauf bei uns liegt und lag wirklich nicht nur an dieser schexx Krankheit.


Ich selber fühle mich in dieser Nacht von A-und Tmos umzingelt,aber zum Glück ist die ja nun bald vorbei,bei hellem betrachtet sieht vielleicht vieles wieder anders aus.In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen guten,beschwerdefreien,hoffnungsvollen Tag.

LG Lissi
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Franz Kafka

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