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Alt 13.09.2008, 11:45
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Ach, ihr lieben alle ... Schade, dass ich sowas wie euch nicht im "wirklichen" Leben haben kann ...

Ich habe jetzt grad den Arztbrief der Chirurgie hier, muss ihn nachher für meine Eltern fotokopieren, bevor ihn am Montag der HA kriegt ...

Diagnose (neben vielem anderen): LCNEC mit Pleurakontakt, V. a. fortgeschrittene Lymphknotenmetastasierung, Tumorstatus von T3N2 auf T4N2 geändert, eingeschränkte Lungenfunktion bei nur geringer Obstruktion, Restrektion mit Emphysembildung - nach den beiden letzteren muss ich später mal googeln, hab nur im Moment keinen Nerv dafür - und noch nicht mal den ersten Koffer ausgepackt ...

Was ich nur irgendwie noch nicht verstehe: es wurden doch so viele Voruntersuchungen gemacht: Szintigramme, CT's .... man hat ja meine Mutter bildlich beinahe in Scheiben geschnitten .... Aber warum konnte man da nicht sehen, dass so viele (weit mehr als gedacht) Lymphknoten befallen waren und dass eine zentrale Infiltration der Lungengefäße vorhanden war - ich dachte, um so etwas auszuschließen, sei auch das Perfusions-Szintigramm gedacht gewesen ...

Jedenfalls wäre für eine operative Sanierung eine Pneumonektomie mit intraperikardialer Absetzung der Lungengefäße erforderlich gewesen - diese konnte jedoch aufgrund der eingeschränkten Lungenfunktion nicht durchgeführt werden.

Ziel der Bestrahlung ist wohl - so haben es meine Eltern verstanden -, den Tumor zu verkleinern oder zumindest ein weiteres Wachstum zu verhindern. Allerdings macht mir die große Zahl der befallenen Lymphknoten Angst - man kann doch nicht alles auf einmal bestrahlen, oder? Vorgesehen sind bisher 12 Bestrahlungen, jeweils drei pro Woche. Meinem Vater graut es schon vor der vielen Fahrerei, auch, weil sein Auto nicht mehr das jüngste ist. Wir kennen einige Leute, die zu Bestrahlungen oder Chemos mit dem Krankentaxi fahren - auf Nachfrage bei der AOK (Bayern) wurde meinem Vater aber nur bei Nutzung des eigenen Autos eine Aufwandspauschale von 26 Cent / Kilometer in Aussicht gestellt. Habt ihr evtl. andere Erfahrungen? Hilft vielleicht hartnäckiges Nachfragen? Hin und wieder könnten sicher auch mein Mann oder ich fahren, aber ob wir uns immer so freinehmen könnten, ist fraglich - würde meinen Vater auch nur teilweise entlasten ....

Was mir auch nicht so ganz gefällt: laut Laborbefund liegt bei meiner Mutter ein Eisenmangel (Hb 10,7 / Eisen 29), Ery (3,6) und Hämatokrit (31) sind leicht unter der Norm. Allerdings hat meine Mutter da keinerlei Medikamente bekommen - grad Eisenmangel schlaucht doch den Körper zusätzlich, hat zumindest der Internist meiner Tochter erklärt ...

C-reaktives Protein (keine Ahnung, was das ist - muss dann googeln) ist mit 12,73 (Normwert 0-0,5) mg/dl für meine Begriffe sehr hoch ...

An Schmerztabletten bzw. Schmerztropfen hat sie Novamin-sulfon 500 mg, nimmt derzeit 3 x tgl. 1 Tbl. bzw. 30 Tr., ist aber dennoch nicht ganz schmerzfrei. Ich denke, sie sollte da schon drauf hinweisen, das nicht so hinnehmen ....

Ich danke euch für die seelische Unterstüzung - das gibt mir viel Hilfe - und das von Menschen, die selber so viel Hilfe und Trost nötig haben ... Irgendwie kann ich das nicht verstehen, wie das möglich ist - aber es tut unheimlich gut ...

Herzlichst, Karin
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"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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