AW: Mein geliebter Vater...
Hallo Ihr Lieben!
Die ersten Monate nach Mamas Tod (finde ich immer noch scheußlich, dass zu sagen), habe ich sie nur in ihrem Pflegebett gesehen. Oder als sie hörte, dass sie wieder ins Krankenhaus muss. Sie hat geschrien und geweint. Was sollte ich da tun? Ich habe den Krankenwagen gerufen und bin dann zu ihr in die Stube gegangen und habe geheult. Und meine Mama hat mich einfach in den Arm genommen und mich getröstet...
Diese Momente sehe ich immer noch, aber ich kann mich immer mehr an die Zeit davor erinnern. Es braucht seine Zeit.
Denn schließlich müssen wir verarbeiten, was während der Krankheit war und nach dem Tod. Ich schätze mal, euch geht es genauso, während der Krankheit habe ich vieles verdrängt, um für Mama da sein zu können (ich war mir einfach egal). Dies muss jetzt mit verarbeitet werden...
Die Trauer verändert sich. Und ich selbst habe mich verändert. Ich sehe viele Dinge anders.
Beispiel: Auf der Arbeit ist ein Kleinkrieg, weil die eine Kollegin kaum was macht. Ich sage immer, es gibt schlimmeres... Außerdem sollten die anderen mal nachdenken, dass sie in vielen Dingen genauso sind. Mich nervt dieser Krieg, da es schlimmeres gibt im Leben. Was soll der Quatsch? Ist mir doch egal, wenn meine Kollegin nicht putzt, dann mache ich es eben mit. Warum soll ich mich darüber aufregen?
Früher hätte ich da auch was gesagt. Aber wie gesagt, die anderen sind hier auch nicht besser. Die Büros, Damen-WC und die Küche mache ich doch immer sauber. Sollen sich mal nicht so anstellen...
Dieses Forum hat mir bei meiner Trauer sehr viel geholfen. Hier sind so viele Menschen, die einem beistehen und einen ohne Worte verstehen. Auch ich bin dankbar, dass euch gibt!
So ihr Lieben, jetzt habe ich wieder so viel geschrieben... Aber bald habt ihr Ruhe, denn wenn ich Urlaub habe, werde ich nicht so oft hier reinschauen...
Drück euch
Ela
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