Forum für Angehörige UND Betroffene
Hallo Ihr alle!
seit längerer Zeit bin ich nun auch mal wieder bei hier und ich muss sagen ich finde Brigittes Eistellung sehr gut, wenn man es denn so leben kann. Ich würde mir auch solche Gedanken von meinem krebskranken Partner wünschen, wie sie Gabi äußerte, aber er reagiert immer mit Rückzug. Über zwei Jahre geht die schlimme Phase der OP`s, Kur, Bestrahlung, Kur nun schon - da er noch eine andere Krankheit hat, sind es nun eigentlich schon über 4 Jahre. Wir wohnen 45 km voneinander getrennt, da ich drei Kinder aus erster Ehe habe wollten wir beide die "Sicherheit" der Distanz. Die ganze Zeit hindurch habe ich ihn in jeder Klinik besucht, telefoniert und geschrieben, kleine Überraschungen ...usw. Er hat auch sehr viel Ärger mit der Krankenkasse und anderen Ämtern, vieles hat er allein durchgekämpft, aber ich war immer da habe mit ihm gebangt und gehofft.
WAS IST DAS PROBLEM? Ja Brigitte ich weiß aus früheren Mail`s, dass du sagst der Patient muss garnichts. Bei mir ist essentiell dabei angekommen, es ist eine Frechheit und Zumutung überhaupt irgendeine Erwartung an ihn heranzutragen. Im Großen und Ganzen stimme ich dir dabei auch zu. Doch mir geht langsam die Puste aus, wir sehen uns so selten (aus o.g. Gründen), wollten eigentlich zusammenziehen... Ein Beispiel: Wir bangen, reden tagelang am Telefon ob und was wohl bei der nächsten CT-Untersuchung raus kommt. Er war zu der Untersuchung und erst am Abend konnte ich ihn erreichen, er hatte Hady und Telefon mal wieder abgeschaltet und hat alle möglichen Besorgungen gemacht, war in einem Cafe usw. - nicht mal eine SMS an mich! Das gleiche als es um die Untersuchung zur EU-Rente ging, wir hatten schlimme Befürchtungen, weil die Gutachten bisher immer sehr "Kassenfreundlich" hingedreht wurden. Keine kleine Info - nix bis Abends 22:00! Und das nicht etwa weil es Scheiße gelaufen war(dann hätte ich den Rückzug evtl. noch verstenden), nein es war sehr gut gelaufen (!!!) und ich hatte mich stundenlang umsonst verrückt gemacht und gesorgt!!! Als ich dann noch wagte zu sagen, ich hebe langsam keine Lust und Kraft mehr immerzu hinter ihm herzulaufen, hat er wütend aufgelegt mit den Worten "dann lassen wir es eben!". Er macht das nicht zum ersten Mal und er pockert, entweder ich bin dann doch wieder angekrochen gekommen (weil man muss ja den Kranken verstehen!) oder irgendwann nach Tagen rief er an als wäre gar nichts gewesen. Ich hebe dann so das Gefühl, dass er es sogar ganz gut findet wenn ich mich sorge und er die volle Aufmerksamkeit nur auf sich hat. Hat er Angst ich könnet denken ihm geht es zu gut, wenn er mir mal eine positive Nachrricht zukommen läßt? Und auch wenn du mich jetzt für anmaßend hälst, ich finde das rücksichtslos und fühle mich verarscht!
IST ES ECHT ZUVIEL VERLANGT, WENN MAN MIT SEINEM PARTNER BANGT UND LEIDET; DASS ER EINEM DANN EINE KURZE RÜCKMELDUNG PER SMS GIBT?
Ich finde auch man sollte jeden Tag schätzen was man liebt und sich eine schöne Zeit machen, aber mein Bester hat irgendwie die Philosophie er will erst gesund werden, ehe er Pläne macht. Für mich ist das ein Spiel mit so vielen Unbekannten und ich finde so zäumen wir das Pferd von hinten auf!? Ja und so passiert von seiner Seite nichts, keine Ideen, Wünsche oder irgendwas welche er in Angriff nimmt! Die Wochenenden an denen wir uns sehen verlaufen immer im gleichen Trott, wenn ich nichts tue.
Genug gejammert, aber ich kann wirklich nicht mehr lange so weiter machen!
Liebe Grüße - Petra
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