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Alt 03.10.2008, 20:07
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Conny44 Conny44 ist offline
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Registriert seit: 31.12.2006
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

Hallo ihr Lieben alle zusammen,

wollte mich an dieser Stelle mal wieder melden. Ich schaffs einfach noch nicht, in die einzelnen Threads zu schreiben, und wenn doch, dann muss ich den richtigen Moment abpassen. Lesen tue ich oft und fast alles, aber es zerreißt mir das Herz, wieviel Leid und Schmerz jeder Einzelne durchmacht. Habe dann das Gefühl, ich durchlebe alles immer und immer wieder.
Die letzten 2 Wochen waren bei mir die Hölle bezüglich der Nebenwirkungen der Antidepressiva (Paroxetin). Anstatt dass die Panikattacken verschwinden, wurden sie erstmal mehr und intensiver; hinzu kamen Kreislaufprobleme, Übelkeit, totale Schlaflosigkeit in der Nacht, Müdigkeit und Unkonzentriertheit auf Arbeit usw. Ich hatte wirklich teilweise das Gefühl, ich drehe total durch. Niemals hätte ich gedacht, dass es mich mal so niederstreckt und dass ich mich mal total wertlos, einsam und minderwertig fühlen und mein eigenes "ich" nicht mehr erkennen würde. Obendrein macht mir meine Tochter (11. Klasse) Sorgen, welche meiner Meinung nach die "falschen" Freunde hat; und mein Sohn (24) bekommt sein Leben auch nicht so richtig auf die Reihe. Da lasten natürlich noch zusätzliche Schuldgefühle auf mir.
Seit ca. 2 Tagen haben aber wenigstens meine irrationalen Angstzustände nachgelassen, obgleich ich nach wie vor keinen Schlaf finde und sinnlos vor mich hingrüble. Komme mir teilweise vor, als würde ich mit meiner Trauer wieder von vorn beginnen. Ich weiß nicht, wo die ganze Zeit hin ist und denke manchmal, ich könnte den Tod rückgängig machen. Ist natürlich Blödsinn, das weiß ich auch, aber ich bewege mich pausenlos in der Vergangenheit, weil die Zukunft mir einfach nur Angst macht und es momentan nur darum geht, den "Augenblick" zu überstehen. Ich finde, "Leben, Tod, Krankheitsbewältigung" sollte als Unterrichtsfach in der Schule eingeführt werden, so wie Sport, Musik usw. Aber es ist ein Tabuthema, und wenn es einen dann erwischt, steht man da - hilf- und machtlos am Abgrund, mittlerweile meine Meinung.

Aber ... am Sonntag fahre ich bis Mittwoch mit meiner Freundin nach Warnemünde in ein Wellnesshotel. Ich hoffe, dass es mir hilft, auch wenn ich bis vor kuzem null Freude verspürt habe. Allerdings war ich Ende Januar mit meinem Jörg dort, mussten aber bereits nach einer Nacht (weil es ihm schlecht ging) wieder abreisen. Das heißt, es kommen ganz viele Erinnerungen hoch. Aber es ist wichtig für mich.

Euch allen wünsche ich unendlich viel Kraft und Hoffnung. Macht es besser als ich, damit ihr nicht ganz so tief fallt, nur lässt sich das wahrscheinlich oft gar nicht steuern in solchen Ausnahmesituationen. Jeder gibt einfach alles!
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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