AW: Tonsillenkarzinom
Ich hänge mich hier einfach mal an, in der Hoffnung, wenn so viele sich an diesem Forum beteiligen, dass auch jemand einen Ratschlag für mich hat.
Meine OP eines Tonsillen-Carcinoms mit neck-dissection beidseits liegt nun fast 15 Jahre zurück. Das wurde im HNO-Klinikum Mannheim wirklich perfekt gemacht. Mit 6 Wochen Bestrahlung danach hatte ich seither ein Leben mit relativ geringen Beeinträchtigungen, im Vergleich zu dem, was ich hier von manchen lesen muss. Ich hatte auch nie mehr ein Rezidiv.
Nur die letzten drei Jahre bekam ich zunehmend Probleme und Schmerzen bei Sprechen und Essen, zuletzt auch mit den oberen Atemwegen. Es ist ein aggressiver und invasiver Soorbefall, der Pilz heißt Candida glabrata. weil er so weit im Mund verbreitet ist und sich mit Medikamenten kaum eindämmen lässt, waren auch die Gewebeproben selbst für die Pathologen immer schwer zu beurteilen. Allein 5 Gewebeproben und eine Pan-Endoskopie hatte ich seit Juli. Nichts davon brachte einen Nachweis auf Krebs.
Bis es dann am 30.9. soweit war, dass mit einer weiteren Gewebe-Probe Anteile eines Plattenepithelkarzimoms im weichen Gaumen gefunden wurden. Nachdem ich dieses Jahr schon die ganze Maschinerie mit CT's von Kopf, Hals, Thorax und Bauch durchlaufen hatte - und alles unauffällig war, denke ich mir, kann dieses Rezidiv erst in einem Anfangsstadium sein. Ich fühle mich auch relativ fit und längst nicht so schlapp wie zu Beginn meiner Krankheit vor 15 Jahren. Und mein Blutbild zeigt auch keine Immunschwäche.
Man hat mir in Mannheim Chemotherapie vorgeschlagen, weil OP aufgrund der Größe des verdächtigen Areals ausscheidet.
Mir macht es Sorgen, dass die HNO-Ärzte sich erst mal mit der Diagnose und dann mit der Lokalisierung so schwer tun. Ich verstehe ja, dass es schwierig für sie ist, mit meiner Kieferklamme, die ich seit der Bestrahlung habe, und mit der wuchernden Pilzbesiedelung auf der Schleimhaut, dass man nur schwer feststellen kann, was sich darunter entwickelt. Heute muss ich zu einem MRT von Hals und Kopf. Das liefert wohl genauere Bilder als ein CT.
Ich habe auf Patiententagungen in Heidelberg gelernt, dass man immer eine zweite Meinung einholen soll. Und dass es auch nicht egal ist, in welcher Klinik die Therapie durchgeführt wird. Man soll es da machen lassen, wo die größte Erfahrung mit dem spezielle Krebs vorhanden ist. Gilt das jetzt nur bei Operationen oder auch für Chemotherapie? Und dann denke ich mir wieder: die HNO-Klinik in Mannheim hat ihre Sache damals gut gemacht, warum ihr nicht auch jetzt vertrauen? Und wenn ich mich woanders behandeln lasse, bekomme ich dann von Mannheim alle Unterlagen mit? Oder fangen dann woanders alle diese Untersuchungen wieder an, die ich gerade kürzlich schon hatte? Lauter Fragen und Zweifel ...
Ich wäre froh, wenn ich eure Meinung und auch eigene Erfahrungen dazu hören könnte.
Liebe Grüße und euch allen immer starke Hoffnung!
Peter
P.S.: Ich bin ganz neu in diesem Forum. Ist es richtig, dass ich meinen Beitrag hier angehängt habe - oder sollte ich ihn besser unter einer eigenen Überschrift einstellen?
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