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Alt 13.10.2008, 19:43
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Maggy66 Maggy66 ist offline
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Standard AW: Hilfe bei der Arztsuche

Liebe Susanne,
kann dir zwar bei der Arztsuche nicht helfen, da ich aus Berlin bin, werde aber mal etwas zur Behandlung sagen. Habe auch hormonabhängigen Brustkrebs und z.Zt. noch in Chemo-Therapie, danach Bestrahlung und AHT mit Tamoxifen geplant. Tamoxifen ist nur ein selektiver Östrogen-Blocker, blockt es also z.B. in der Brust, wo es bei Brustkrebs ja Sinn macht, aber z.B. nicht in Knochen, Leber und Gebärmutter, im Gegenteil, dort wirkt es wie Östrogen. Hat den Vorteil, das meistens die NW nicht so gravierend sind, andererseits kann es natürlich rein theoretisch auf Dauer zu Gebärmutterveränderungen führen (von Krebs will ich nicht gleich reden, unter Tamoxi wird auch genauer untersucht!).
Wenn Frauen, so wie ich noch nicht in der Menopause sind, wird geschaut (sagte man mir jedenfalls), ob ich nach der Chemo-Therapie dann vielleicht dort 'gelandet' bin und würde dann Tamoxifen alleine bekommen, wenn aber nicht, wird überlegt, erst oder so wie bei dir gleichzeitig ein GnRH-Analogon (Zoladex) zu geben, damit die körpereigene Hormonproduktion, die nur unter Tamoxi nicht zum Erliegen kommt, zu blocken (also generell im Körper, nicht nur selektiv in z.B. der Brust), um den hormonabhängigen Tumorzellen sozusagen die Grundlage zu entziehen.
Ja und da kann ich mir natürlich vorstellen, dass das zu mehr NW führt, weil Östrogene generell ja auch durchaus ein 'Wohlbefindlichkeitshormon' im Körper sind, das denkt der Krebs wohl auch
Bei postmenopausalen Frauen wird meist nur Tamoxifen gegeben oder eben auch gleich ein Aromatasehemmer, der ein Enzym im Körper blockiert, dass die Umwandlung von Östron in Östradiol blockiert, was wohl nach neuesten Erkenntnissen ja wohl oft besser anschlägt als Tamoxifen.
Mein Onkologe meinte, anhand der neuen Daten wäre es wahrscheinlich am besten, nach 2-3 Jahren Tamoxifen umzustellen auf einen Aromatasehemmer (also z.B. Arimidex), weil 5 Jahre Tamoxifen eher keinen Vorteil mehr bringt. Tja...
Also ihr seht, dass es davon abhängt, ist man schon in der Menopause oder nicht, ist man es evtl. nach der Chemotherapie, hat man überhaupt eine bekommen usw., daher die Unterschiede.
Normalerweise wird auch noch anhand der Blutwerte gesehen, wie so der hormonelle Status aussieht.
Dann nochmal zum Tamoxifen: ca. 10% der Frauen sprechen nicht so gut auf Tamoxifen an, weshalb diese dann als 'Therapieversager' gelten und dann auch auf Aromatasehemmer umgestellt wird.
Das scheint wohl am Stoffwechsel zu liegen (schnell, mittel, langsam), sodass viele Frauen super profitieren vom Tamoxi, andere aber überhaupt nicht und das dann eigentlich verschenkte Zeit ist. Nur kann man das nur durch einen Vorab-Test rausfinden, der z.Zt. noch sehr teuer ist und in der Regel nicht von den Kassen getragen wird.
Jetzt bin ich natürlich auch am Überlegen, soll ich es wagen, einfach die ganzen Jahre das 'Zeugs' zu nehmen ohne zu wissen, ob es bei mir überhaupt die erwünschte Wirkung hat oder soll ich diesen Test selbst bezahlen?!?!?
Hätte dann den Vorteil, dass man gleich das 'Richtige' nimmt, in dem Fall gleich Armidex, vermutlich. Tja, alles nicht so einfach, ich bin auch die ganze Zeit am Überlegen, wie ich nun weiter vorgehe nach der Chemo.
Mit Tamoxi fängt man ja auch schon während der Bestrahlung an.

Also lasst es sacken, hoffe, ich habe nicht zu wirr geschrieben, bin im Moment nicht so gut drauf (Taxotere lässt grüßen) !

LG Maggy
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Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
(invasiv lobuläres Mamma-Ca T3, G2, ER+, PR+, HER2neu- entdeckt im Juni '08)
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