Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 13.11.2008, 19:38
käti käti ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.04.2008
Ort: Schweiz
Beiträge: 19
Standard AW: Interferon-Therapie

Liebe Forumsmitglieder
Ich schreibe heute das erste Mal- bin aber seit bald einem Jahr eine fast tägliche Leserin. Mitte Nov. 07 hat mir mein Hausarzt eine kleine Hautveränderung auf dem Handgelenk rausgeschnitten. Beim Fädenziehen nach 10 Tagen erhielt ich die Diagnose: MM 2.6 mm/Cl V. Noch gleichentags wurde ich ins Kantonspital St. Gallen aufgeboten zur Besprechung für den Nachschnitt. Dieser erfolgte wenige Tage später in der plastischen Handchirurgie. Gleichzeitig wurde auch in Vollnarkose der Wächterlymphknoten und 4 weitere LK in der Achsel operiert. Ich war 4 Tage im Spital und anschliessend insgesamt 5 Wochen krankgeschrieben. Die letzte wurde speziell zur Seelenheilung angehängt. Prof. Grünert machte den Schnitt in Form eines "Z"von einer Seite über das Handgelenk auf die andere Seite. So konnte eine Hauttransplantation umgangen werden. Die Narbe ist so schön, dass man sie nur sieht, wenn man von der ganzen Sache weiss. Am Handgelenk hatte ich kaum Schmerzen, umso mehr aber in der Achsel.
Ich wurde sehr gut und ohne Zeitdruck über die Melanomerkrankung und die Operation aufgeklärt.
Irgendwie hatte ich die anschliessenden 10 Tage überstanden, um dann die gute Nachricht zu erhalten, dass die Lymphknoten sauber waren. Es folgten Toraxultraschall, Röntgen, CT, PET usw.
Ich hatte in der Zwischenzeit viel im Forum gelesen. Mittlerweile wusste ich einiges über Interferon mit seinen Nebenwirkungen. Wie ein Gummizug zog es mich jeweils an den PC, obwohl meine Angst vom Lesen Eurer Berichte immer grösser wurde. Noch stand der Termin beim Melanomonkologen aus.
Es ging mir wohl genau so wie Bijomi. Wollte ich diese Therapie, die so enorme Nebenwirkungen hat?
Ich war überglücklich, als ich erfuhr, dass in meinem Fall vorerst nur mit einer engmaschigen Kontrolle begonnen wird. Fast sofort hatte auch dieser enorme Druck im Brustkorb nachgelassen. Konkret sieht es so aus, dass ich nun alle 3 Monate nach St Gallen zu den diversen Kontrollen und Untersuchen gehe. Zu den dermatologischen Untersuchen ins Uni-Spital Zürich. Alle Fäden laufen dann bei Dr. von Moos, dem Melanomonkologen zusammen, wo dann anschliessend ebenfalls vierteljährlich über das weitere Vorgehen geredet wird.
Bei dieser ganzen Geschichte wurde ich immer optimal und effizient betreut. Ich fühle mich auch sehr gut in der Melanomsprechstunde aufgehoben. Gesundheitlich geht es mir sehr gut, aber das Wissen, dass es plötzlich auch anders sein könnte ist allgegenwärtig. Für nächsten Donnerstag stehen wieder die ersten Kontrollen an. Ich bin sicher, dass ihr dann mit mir seid!
Mit einem herzhaften Gruss aus der Schweiz.
Käti
Mit Zitat antworten