Hi Conny,
kenne das gefühl mit dem Schmerz hinterm Brustbein nur zu gut. Habe dann einen Reizmagen entwickelt und kann jetzt fast 1 1/2 Jahre später das erstemal davon sprechen, dass es mir wirklich gut geht (seit ca. 1 1/2 Monaten). Ich würde Dir raten nehm keine Tabletten, sie ändern nichts an der Ursache sonder vernebeln sie nur. Versuche etwas zu finden, was wenn auch teilweise nur für kurze Zeit ablenkung vom Alltag und deiner Trauer verschafft Zeit nur für Dich und Deinen Körper ohne in Gedanken absinken zu können. Bei mir hat Progressive Muskelentspannung (hatte anfänglich gedacht wie soll mich Muskelan und entspannen von meinen Gedanken abringen, aber das hilft wirklich) geholfen endlich wieder Innere Ruhe zu finden( Kurse werden sogar anteilig von der KK bezahlt), habe das in der KUR kennen gelernt und dann nun privat weitergemacht. Ich geniesse diese 1 Stunde die Woche unheimlich und versuche wenn ich Zeit hab dies auch zuhause durchzuführen, denn das ist auch das Ziel des Kurses. Zusätzlich habe ich mit Hypnose-Sitzungen angefangen. Zuvor habe ich wohl erkannt was falsch in meinem Leben läuft, wo ich Dinge tue weil ich denke ich muss und nicht weil ich will und so weiter...(Muss fast lachen früher hätte ich sowas für nen Scherz gehalten, bin der absolute Kritiker, aber nach Ärzte Marathon hab ich gedacht versuch es doch mal auf alternativ medizinische Art und weise) Ich weiß ein teures Vergnügen wenn man wie ich nicht privatversichert ist. Aber bisher kann ich nur sagen jeder Euro hat sich gelohnt es sollten zwischen 5-10 Sitzungen sein und nach 5 Sitzungen wirst du bei einem guten Therapeuten eine positive Veränderung bemerken. Kannst ja mal googlen so bin ich darauf gekommen. Seither gehts mir wieder gut. Mein Mann der dem ganzen noch kritischer als ich gegenüberstand, meinte Anfangs schaden kanns ja nicht, denn schlechter kanns nicht mehr werden.Nach den ersten 3 Sitzungen kam er von alleine an und zog positive Bilanz. Es habe nicht einen Tag mehr gegeben an dem er mir ansehen konnte, dass es mir schlecht geht und das konnte ja auch nicht den es ging mir nicht mehr schlecht. Keine Übelkeit mehr, keine Kreislaufbeschwerden mehr, keine Magenschmerzen (die verstecken sich eigentlich hinter den Schmerzen im Brustbein und es gab Tage da dachte ich es wäre mein Herz) mehr. Das Grübeln über alle wenn und abers sind weg. Ich kann wieder voll und ganz für meine Familie da sein und das war wirklich lange nicht so da hab ich gerade das nötigste geschafft und darüber hab ich mir dann auch vorwürfe gemacht, das ich dazu nicht in der lage war. Du wirst Dich vielleicht fragen was hat das mit TRAUER und deren Verarbeitung zu tun. Ich denke sehr viel...denn Du willst Dein Leben wieder auf die Reihe bekommen und das hätte Jörg auch gewollt, da bin ich mir sicher. Es geht in erster Linie darum, dass du wieder anfängst an Dich zu denken. Denn die ganze Zeit warst Du mit allem anderen beschäftigt (Jörgs Krankheit die einen riesigen Platz eingenommen hat und dann sein Tod, die Dinge die deshalb zuregeln waren und dann kam diese Leere, denn alles was Du davor gemacht hast war ja weg) nun musst Du anfangen wieder an Dich zu denken und herauszufinden was Dir gut tut, denn Du musst wieder Dich lieben lernen. Ich weiß das hört sich total bescheuert an, aber nur wenn du mit Dir im reinen bist, hast du wieder Kraft die Welt neu zu entdecken und zu leben. Und das hätte sich Jörg mit Sicherheit gewünscht. Ich wünsche Dir dabei viel Kraft, denn sich selbst wieder anzunehmen mit all seinen Schwächen und Fehlern ist garnicht so einfach wie manch einer denkt.
LG
Silke