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Alt 25.11.2008, 20:36
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Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Standard AW: Wie schnell zur OP?

Hallo Jobeth,

Zu diesem Ausspruch
"Ja, die Stanze wird wohl ein paar Tage vor der OP gemacht. Wohler wäre mir, die Stanze wegzulassen, der Tumor muss doch so und so raus, wozu dann die Stanze? Vor allem wenn, wie du schon sagst, noch Zeit bis zur OP ist und man nicht weiß, ob dadurch das umherliegende Brustgewebe davon beeinflusst wird."

möchte ich noch meine eigenen Erfahrungen beifügen:
Zwischen der ersten Biopsie und der Operation vergingen 25 Tage. Dies deshalb, weil dann auch noch die andere Brust genauer untersucht werden sollte, der Herd Mikroverkalkungen hatte sich ausgebreitet.
Das umliegende Brustgewebe wurde durch die verschiedenen Biopsien nicht beeinflusst. Jedoch wusste der Chirurg anhand der erhaltenen Diagnosen, wo genau und wieviel herauszuschneiden war.

Noch vor ein paar Jahren gab es keine andere Wahl, als den suspekten Befund operativ aus der Brust zu entfernen. Heute ist der Wissensstand bei der Bekämpfung von Brustkrebs sehr gross, heute sollten alle Abklärungen vor einer Operation durchgeführt werden.

Es ist aber wichtig, dass die richtige Biopsiemethode angewandt wir, es gibt verschiedene Arten:
- Feinnadelpunktion/FNP, ohne örtliche Betäubung, Entnahme einzelner Zellen, Resultat oft nicht eindeutig.

- Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie, lokale Betäubung der Haut, 4 – 6 Proben mit dieser Nadel, jedoch nur kleine Gewebestücke stehen zur Verfügung

- ultraschallgesteuerte Mammotome® Vakuumbiopsie, Lokalanästhesie, auf dem Rücken liegend, gössere Menge an Gewebe ergibt präzisere Diagnose

- stereotaktische Mammotome® Vakuumbiopsie unter Röntgenkontrolle, Lokalanästhesie (ein Einstichkanal = mehrere Proben), auf dem Bauch liegend oder auch sitzend, speziell für Untersuchung von Mikroverkalkungen geeignet

Wenn es sich um Krebs oder eine Krebsvorstufe handelt, muss der Befund operativ entfernt werden. Dabei wird darauf geachtet, dass Einstichstelle und Einstichkanal, von der Gewebeprobe herrührend, in den Operationsbereich einbezogen, also ebenfalls herausgeschnitten werden.


Eine Gewebeprobe/Biopsie sollte also unbedingt gemacht werden, damit anhand der Diagnose das weitere Vorgehen, speziell die Operation, besser geplant werden kann.

Ich hoffe, diese Angaben helfen etwas mit bei der Entscheidung "Biopsie oder vielleicht doch nicht".

Alles Gute und liebe Grüsse
Erika Rusterholz
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