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Alt 02.12.2008, 23:58
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bonita bonita ist offline
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Registriert seit: 02.12.2008
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Gitte 01! Vielen Dank für das liebe "Willkommen" -es hat mich wirklich sehr gefreut! - Das mit deinem Mann tut mir leid, denn ich kann mir vorstellen, daß es für Dich dann natürlich noch schwieriger ist mit dieser Situation klar zu kommen, wenn er sich zusätzlich das Leben schwer macht. Deines wird dadurch auch nicht leichter, und ich hoffe sehr, dass er es einsehen wird und Du stark genug bist. - lBei uns ist es tatsächlich so, dass mein Mann leidet und ich ein schlechtes Gewissen habe, weil ich mir absolut keine Gedanken mache, was eventuell morgen passieren könnte, wenn...! Warum soll ich mir denn selbst die Freude nehmen? - Mit dem "alles mitgenommen" ist nicht nur die Bestrahlung gemeint. Die habe ich eigentlich ganz gut bewältigt, auch wenn ich nichts mehr essen konnte und die Haut teilweise aussah, als hätte ich zu lange in der Sonne gesessen - eben ein überdimensionaler Sonnenbrand. Nein, es fing an am Tag der Operation, nach der OP. Es ging mir gut, ich konnte sprechen und als mein Mann kam, sagte ich ihm, daß ich auch diesmal wieder alle verblüffen werde und die Woche drauf wieder zu Hause bin. War wohl nicht - in der Nacht fing ich an zu bluten, die Zunge wurde immer dicker und das Blut kam immer mehr. Das war die erste Not-OP. Mein armer Mann! Ich muß toll ausgesehen haben, so entsetzt und voller Angst er mich angeschaut hat. Naja, es mußte auch noch ein Luftröhrenschnitt gemacht werden, und wäre Karneval gewesen, hätte ich mich nicht verkleiden brauchen. Quatsch - ich glaube, HallHoween paßt besser! Aber ich hatte mich, wie erwartet gut erholt und einen Tag vor der Entlassung ging das Spielchen von vorne los. Wieder Not-OP, Schlauch rein in den Hals, Bluttransfusion, Intensivstation. Da habe ich mich geärgert! - Aber ich habe das große Glück ein Stehaufmännchen zu sein. Zwei Tage später bin ich mit meinem Mann fast 2 Stunden draußen spazieren gegangen. Schlimm war für mich nur, daß mir vor der Strahlentherapie so viele Zähne gezogen wurden, weil die doch eh kaputt gehen. Nett! - Aber ich glaube, dadurch, daß es mir trotz aller Widrigkeiten doch eigentlich gut geht und ich nicht nur meinen Mann überzeugt habe, daß es sich nicht lohnt, sich übers Wetter aufzuregen, dadurch ändert es sich auch nicht, hat er auch gelernt, daß es besser ist, mich nicht als arme Kranke zu bedauern und stets in Angst zu leben sondern die Vergangenheit abzuhaken. Die ändert sich auch nicht und wenn man noch so viel Zeit mit Hätte, Warum hab ich nicht, und ... ... verbringt. Und darum brauche ich auch nicht gegen den Krebs ankämpfen - wozu so viel Energie verschwenden - der will was von mir - aber da lach ich drüber, denn verloren hat der so oder so! Wenn der meint, der müsse mich anknabbern, verderben wir ihm den Appetit (oder den Magen?), aber mein Leben kriegt der nicht! Ganz herzliche Grüße bonita
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