Liebe EK-Kolleginnen,
ich weiss nicht, ob es richtig ist, mich hier mit meiner angelegenheit, die mit den vorangegangenen garnicht in verbindung steht, einfach "anzuhängen", aber ich mache es jetzt einfach mal.
ich war letzten montag, 1.12., bei dr. harter in wiesbaden und hatte das gefühl, endlich an der richtigen stelle angekommen zu sein. insgesamt eine sehr, sehr nette atmosphäre, und bei dr. harter hatte ich das gefühl, dass man ihn ohne hemmungen alles fragen könnte was unklar ist, er ist ganz und gar symphatisch und unkompliziert.
er hat als weitere Chemo topotecan empfohlen, 5 x wöchentlich. diese aussage hat mich sehr beruhigt, denn mit der empfehlung "navelbine" von der uniklinik tübingen konnte ich nichts anfangen - danke, christine, du hattest mir ja dazu auch geantwortet und recht behalten, wie ich vermutete!
nun habe ich aber mein vertrauen in eine so angeblich gute klinik wie tübingen ziemlich verloren. im dortigen tumorboard sassen 4 "profs" und haben sich auf navelbine geeinigt, von dem dr. harter sagt, dass dies bei ek überhaupt nicht verwendet wird. was soll man davon nur halten??!
hinzu kommt, dass meine frauenärztin für die tübinger klinik ist und zweifel an dieser klinik fast schon persönlich nimmt. mein hausarzt hingegen ist für wieder ein anderes krankenhaus, in dem ich ursprünglich behandelt wurde - und ich als patientin stehe mittendrin!!
ich habe das gefühl, und ich glaube, dies auch bei vielen anderen rauszuhören bzw. rauszulesen, dass man starke nerven braucht, sobald man als patientin nicht mehr zu allen ärztlichen empfehlungen einfach ja und amen sagt sondern eine eigene meinung hat. wenn man dann noch anfängt, sich auf eigene faust schlau zu machen und auch noch eine 2. oder gar 3. meinung einholen will, dann wird es noch schwieriger.
ich komme mir wie ein slalomfahrer vor, der immer wieder ausweichen muss, um ja bei keinem arzt, keiner klinik anzuecken, oder nicht zu sehr. es ist fraglich, ob eine uniklinik wie tübingen "sich dazu herablässt", von einer anderen klinik (in meinem fall wiesbaden/dr. harter) einen chemo-vorschlag anzunehmen.
ich kann nicht richtig ausdrücken, wie zermürbt ich mich jetzt fühle. andererseits muss ich sagen, wenn ich so lese, wie es anderen geht, dann habe ich eigentlich nichts zu melden, dann sind meine derzeitigen probleme ja fast schon lappalien im vergleich.
daher möchte ich auch nichts weiter dazu schreiben.
ich bin manchmal fast ein bisschen neidisch, wenn ich bei anderen lese, dass sie IHREN onkologen haben, IHRE klinik. aber bei vielen lese ich dann auch, dass sie bei ihrer bisherigen klinik auch unsicherheit überkommt oder es ihnen ähnlich geht wie mir, das beruhigt mich wieder etwas. manchmal denke ich nämlich, vielleicht bin ich auch schon überdreht.
jetzt ist es doch wieder ein langer bericht geworden mit dem klinik-/ärzte-frust.
eine frage hätte ich noch: regine, du schreibst, dass bei dir ein mrt gemacht wurde. nun habe ich mal so etwas gehört, dass das noch genauer sein soll als ein ct, aber aus kostengründen nicht so oft eingesetzt wird. man hört bei ek immer nur von ct-aufnahmen, aber kaum mal von mrt-aufnahmen. kannst du, regina, oder jemand anderes, dazu etwas sagen?
viele grüße,
viele, viele gute wünsche an all die, denen es schlechter geht als mir mit meinem frust,
monika