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Alt 29.10.2003, 22:29
Gast
 
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Standard Du fehlst mir so sehr............

Hallo, liebe Tanja,
hallo, liebe Ulli,

ich habe mich eben unheimlich gefreut, weil ihr beide mir so nett geantwortet habt. Vielen Dank Euch beiden.

Ich weiß natürlich, daß es blöde Leute gibt und daß ich mit meinem Chaos nicht die Einzige bin. Aber manchmal... Jetzt reiße ich mich seit Ende Februar fast nur zusammen. Versuche, meine Arbeit zu machen, meine Mutter abzulenken usw. Und dann haut mich diese Sache mit der kleinen Katze völlig um.

Dabei geht es mir ja eigentlich gut, ich müßte dankbar sein. Ich habe derzeit z. B. nicht diese ekelhaften Zahnschmerzen mit den ganzen widerlichen Begleitumständen. Es tut mir so leid für Dich, Tanja - trotz Deiner eigenen Probleme hast Du mir geantwortet. Das beschämt mich ein bißchen, es bleibt mir nichts, als Dir von Herzen gute Besserung zu wünschen. Und vielen Dank noch mal.

Die kleine Katze ist noch in meinem Kopf. Und ich weine um sie; vielleicht weil es sonst keiner tut.

Und der andere Schmerz ist wie bei Euch beiden und allen anderen immer wieder kaum zu ertragen, weil es keine Lösung mehr gibt. Keine Aussicht auf Änderung. Die ganze Unbeschwertheit ist vorbei und wird nicht wieder kommen. Herrgott, was war ich früher schön blöd.

Liebe Ulli, auch ich habe leider nicht das Gefühl, daß mein Vater bei mir ist. Manchmal bilde ich mir ein, daß es Zeichen gibt. Ich weiß es klingt saublöd, aber mal ein Beispiel: Ich arbeite in einem Hochhaus - in der Umgebung eine einzige Betonwüste - und habe mein Büro im 8. Stockwerk. Das Büro hat einen Balkon (wahrscheinlich um besser auf die 6-spurige Straße zu schauen). In den letzten 13 Jahren hat sich noch niemals ein Vogel auf diesem Balkon eingefunden - außer vielleicht mal einer Stadt-Taube. Seit einiger Zeit kommt ganz regelmäßig auf einmal eine Kohlmeise vorbei und guckt mich jeden Tag groß durch das Fenster an, bevor sie wegfliegt.

Ich bin schon Realist und auch nicht völlig durchgedreht - aber ich freue mich jedes Mal über diesen Vogel und ich trage ihm heimlich immer Grüße an meinen Pa und meine Oma auf.

Es gibt noch ein paar Beispiele in dieser Richtung. Ich versuche damit natürlich auch immer mal wieder, ein bißchen Boden unter die Füße zu kriegen. Ist mir eigentlich alles sonnenklar. Aber manchmal will ich auch nicht, daß alles so erklärbar ist - nur für mich ganz allein - ich will da keine Philosophie draus machen. Aber wenn es mir ganz schlecht geht, dann versuche ich an die erste Kohlmeise seit 13 Jahren in einer Betonwüste zu denken.

Ich danke Euch beiden sehr. Ein bißchen Resonanz tut so gut. Und ich wünsche Euch beiden auch alles Liebe.

Marga
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