Liebe Gabi,
auch ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und einen ebenso schönen 3. Adventssonntag.
Deine Worte haben mich wieder beruhigt. Und es stimmt - man befürchtet immer gleich das Schlimmste, oder bessergesagt schleichen sich solche Gedanken eben ungewollt ein.
Ich habe meiner Mutter auch gestern auf ihr Nachfragen hin, wie es sich hier bei anderen Betroffenen mit den CT-MRT- und Röntgenkontrollen verhält, von Dir erzählt, und auch davon, dass Du, sofern von selber nichts veranlasst wird, alle 3 Monate auf ein Kopf-MRT bestehst. Ich glaube an diesen "persönlichen Erfahrungswerten" fällt es ihr leichter sich zu orientieren.
Ich vermute mal ganz stark, dass diese Niedergeschlagenheit bei ihr von der Chemo an sich kommt. Das alles ist annehmbar, so sagt sie, wenn die Chemo effektiv ist. Aber ob das genau so ist, das werden wir erst am Monatsende erfahren. Bis dahin ist eben wieder Kopfkino angesagt. Ich merke meiner Mutter die Angespanntheit natürlich auch an. Wir können auch darüber reden. Sie ist da eigentlich recht offen, und das wiederum gefällt mir besser, als wenn ich nur mutmaßen müsste, wie sie fühlt und denkt.
Meine Mutter liest sehr viel. Da ist angefangen von dicken Wälzern bis hin zu Zeitschriften alles vertreten. Gestern lag am Bett ein Stapel Zeitungen. Eine Ausgabe ...ich weiß gar nicht mehr genau welche Zeitschrift genau das war, berichtete über die Schauspielerin Barbara Rudnik, die an BK erkrankt ist und Hirnmetastasen hat und als austherapiert gilt. Ich hab dann gesagt:"Na Mama, ob das mal die richtige Abendlektüre ist. Da könnt ich auch nicht schlafen, wenn ich vorher sowas lesen würde." Sie meinte dann eher, dass sie der Artikel ermutigt hätte. Manchmal denke ich, meiner Mutter würde auch der Austausch mit anderen Betroffenen irgendwie gut tun. Sie hat ja einen PC und auch Internet daheim, aber sie sagt, das wäre für sie dann wieder zu sehr Konfrontation mit der Erkrankung. Ihr reicht es, wenn sie mit mir und ihrem Mann darüber reden kann. Auch den Zeitpunkt wann darüber gesprochen werden kann, bestimmt meistens sie. Das akzeptiere ich. Dennoch fragt sie mich häufig. Von dem ein oder anderen hier erzähle ich ihr natürlich und mache ihr auch oft Mut damit.
So, nu muss ich einkaufen. Heute bin ich so richtig lustlos. So Tage hat man ja manchmal

- wie sagt man da zur Eigenmotivation??? Tschaka, tschaka???
In diesem Sinne
Annika