Hallo zusammen,
die neuesten Untersuchungsergebnisse waren ziemlich niederschmetternd.
Die Metastase im Gehirn ist ums doppelte gewachsen und es hat sich ein Ödem darum gebildet. Auch eine neue Meta wurde festgestellt im Gehirn. Auf der Leber einige unklare Herde, eine Niere ist noch unklar, ob Infarkt oder Metastase. Der Arzt meinte eine klarere Diagnose lässt das CT nicht zu. Auch der Primärtumor hatte einen kräftigen Wachstumsschub von ca 3 cm. Der rechte Lungenflügel ist kollabiert und ohne jede Funktion.
Die Bestrahlung des Kopfes hat nun heute begonnen und wir hoffen, dass die gut anschlägt und zumindest die Bösewichter im Kopf bekämpft werden können. Heute war sie sehr verwirrt und hat manchmal wirres Zeug geredet. Das war das erste Mal und hatte schon etwas bedrohliches.
Die Ärzte möchten trotz der angegriffenen Organe eine Chemo machen, doch meine Frau lehnt ab, wegen dem enormen Risiko. Geschwächter Allgemeinzustand, erhöhte Entzündungswerte im Blut unklarer Herkunft und eben die Organe. Eine Bestrahlung der Lunge soll nun doch nicht gemacht werden, die Ärzte wollen sich die Dosis Strahlen aufheben, falls der Tumor weiter ins Rückenmark wächst und evtl ein Instabilität der Wirbelsäule verursacht.
Der Arzt sprach von einem minimalem Risiko einer Chemo, doch so recht mögen wir ihm das unter den genannten Problemen nicht glauben. Auf die Frage welchen Nutzen meine Frau von dieser Chemo hätte ist er nur ausgewichen. Das Risiko hat er klein geredet und er meinte ein Organversagen, speziell der Niere sei allerdings nicht auszuschliessen bei einer eventuellen Chemo.
Die einzige gute Nachricht ist, dass die Schmerzen durch die Schmerzpumpe nun absolut unter Kontrolle sind und laut meiner Frau zum Teil kaum mehr wahrnehmbar. Schmerzspitzen sind seltener und weniger instensiv.
Ich verstehe meine Frau und denke, dass ich genauso entschieden hätte. Also tue ich das, was ich bisher immer getan habe. Ich begleite sie, gehe den Weg mit ihr und versuche ihr jeden neuen Tag so schön wie nur möglich zu machen.
Ich wünsche Euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest und schöne Feiertage. Vor allem wünsche ich Euch Ruhe, Kraft und die Ausdauer allen Widrigkeiten die Stirn bieten zu können.
Liebe Grüße
Thomas
P.S.: Leider war die Diagnose aus meinem letzten Beitrag eine Fehlinformation. Der Stationsarzt hat mit uns die "alten" Diagnosen durchgesprochen, damit wir einen Vergleichswert haben. Im ausführlichen Gespräch hat er uns das nun lang und breit erklärt. Ehrlich gesagt, war mir die andere Diagnose lieber. Aber wir können es uns nun mal nicht aussuchen