Liebe Diana,
Bilder gibt's zum Glück nur wenige von mir - meist knipse ich, finde mich auf fast allen Bildern auch furchtbar

Die Bügelstation steht im Keller, im HWR - auf gut Hausfrauendeutsch: Rumpelkammer, Tür zu, keiner sieht's

- da stört sie nicht, muss ich nicht immer auf- und abbauen ...
Der Snapper ist fast fertig, Sarge liegt vor dem Herd und wartet, ob nicht doch was runterfällt ... Der Tipp mit dem Schnaps für'n Schwager ist gut, wir werden eine Flasche unseres hauseigenen Beerenlikörs (quer durch den Garten) mitnehmen - hoffentlich tattert er dann nicht noch mehr
So, Mittagspause vorbei - der Snapper war ja sooo lecker, der Risotto einfach perfekt (beim Perfekten Dinner hätte mir mein Mann 10 Punkte gegeben

) ....
Ich hatte vorhin ein längeres, intensives Gespräch mit meinem Vater. Als ich ihm die möglichen, wahrscheinlichen und ziemlich sicheren NW "übersetzt" hatte, meinte er, wir sollten's wohl doch lieber lassen. Es ginge meiner Mutter ja derzeit recht gut, die Schmerztropfen tun ihre Wirkung (jetzt nimmt sie sie ja regelmäßig), richtige Atemnot hat sie auch noch nicht. Und hintennach ginge es ihr vielleicht schlechter als jetzt - und wenn die Schmerzen stärker werden, gäbe es ja wohl auch genügend Möglichkeiten. Er meinte dann auch, die beiden Untersuchungen Anfang Januar wären auch die letzten, und sie würden eh keine Behandlungen mehr machen lassen (höchstens noch Bestrahlung von Knochenmetas, aber auch das nur nach guter Überlegung, nicht, dass durch die Schädigung des Lungengewebes dann vielleicht doch Atemprobleme vorzeitig auftreten).
Ich hab dann gemeint, ob man dann das Kontrastmittel-CT vom Schädel überhaupt machen lassen sollte ... Das KM ist ja eh nicht gut für meine Mutter, ohne wäre das CT aber nicht so aussagekräftig. Und was wäre denn, wenn man tatsächlich Metas finden würde? Eine "richtige" Chemo, die dagegen wirkt (also wohl das, was man unter "First Line" versteht), würde meine Mutter sicher nicht verkraften (das meinte ja auch der Pneumo-Doc), und Bestrahlungen am Kopf würde sich meine Mutter nach den bösen Erfahrungen ihrer Bekannten (sie hat's ja selber miterlebt) nie und nimmer antun. So gesehen, ist das CT eine in meinen Augen überflüssige Untersuchung mit den NW des Kontrastmittels auf die Schilddrüse ... Wenn man nichts fände, wären wir vielleicht für einige Wochen beruhigt, würden uns aber immer fragen, ob nicht vielleicht was nachkäme ... Da steckt ja niemand drin - von der Rippen-Meta und den weiteren betroffenen Lymphknoten hat man ja fünf Wochen vorher auch noch nichts gesehen, oder zumindest nichts gesagt ... Und wenn Metas im Schädel wären, würde meine Mutter vermutlich regelrecht auf Symptome lauern - was für ihre Psyche doch auch nicht gut wäre ...
Mein Vater hat übrigens die Bemerkung des Arztes ("... das Ende ist dann kurz und heftig ...") doch gehört und auch verstanden, sieht es aber ähnlich wie ich, dass meine Mutter dann wohl medikamentös so versorgt ist, dass sie selbst davon möglichst wenig mitbekommt. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass mein Vater sich jetzt den Gegebenheiten stellt, auch mehr an sich heran lässt, nicht mehr so viel verdrängt wie am Anfang ...
Er ist jetzt auch den Ärzten gegenüber wesentlich skeptischer - schade, dass diese Einsicht so spät kommt, anfangs hat er ja alles "begeistert" akzeptiert, was die Docs vorgeschlagen haben - jetzt versteht er vieles besser und könnte sich ohrfeigen, dass er z. B. der OP zugestimmt hat ... Der letzte Arzt in der Ambulanz hat uns z. B. gesagt, dass eine Chemo nur in Betracht käme, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt wären, u. a. der Karnofsky-Index einen bestimmten Wert erreiche (ich meine, mich an 80 % erinnern zu können ...). Komischerweise wurde dieser Index bei meiner Mutter nie bestimmt - weil es keine einzige aussagekräftige Lungenfunktionsprüfung gab (u. a., weil man nicht die passenden Mundstücke für sie hatte, die üblichen waren alle zu groß, da bekam sie keinen Lippenschluss zustande ...) - eigentlich hätte sie unter diesen Voraussetzungen gar nicht operiert werden dürfen ... Man hat halt die LuFu mal über den Daumen gepeilt und gemeint, es könnte reichen ...
Alles so'n Schiet - da verlässt man sich mit Gottvertrauen blind auf die Ärzte und weiß nie, ob man nicht vielleicht doch verlassen ist ....
Jetzt wünsche ich euch allen einen schönen Nachmittag, wir werden den hoffentlich haben ...
Herzlichen Gruß, Karin