Ok!
Dann drehe ich jetzt den Spieß mal um!
Ich berichte vom dümmsten Spruch, den ICH je getätigt habe gegenüber einem krebskranken Menschen.
Das war zu der Zeit, als ich gerade die FEC-Chemo bekommen habe. Mir ging es nicht besonders gut und mein großer Sohn hatte einen Blinddarm-Durchbruch und ihm ging es besonders schlecht. Er war im Krankenhaus - logisch - und konnte nichts bei sich behalten. Er wollte so gerne etwas trinken, ging aber nicht. Er wurde über Infusionen ernährt.
Sein Bett-Nachbar, der zwar in die Chirurgie gehört hätte, dort aber keinen Platz hatte, hat sich ständig mit Süßigkeiten und Leckereien vollgestopft. Es war ihm gegönnt. Er wurde dann entlassen und es kam ein neuer Patient. Als er 'reinkam, war er gleich sehr nett zu meinem Sohn und sagte, er hoffe, er störe nicht. Und ich sagte zu ihm, so lange er nichts essen würde, würde er nicht stören. Tätä! Das saß. Der Mann hatte nämlich Magenkrebs und wurde nur noch über eine Infusion ernährt.
Bis heute schäme ich mich für diese taktlose Bemerkung. Nachdem er gesehen hatte, dass ich eine Glatze habe, also auch Krebs habe, hat er wieder ein Gespräch mit mir angefangen. Da hatte ich den Eindruck, ich habe einen "Krebs-Bonus" bekommen.
Das war auch nicht besonders einfühlsam, nicht?
Liebe Grüße an alle,
Anke