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Alt 05.01.2009, 23:21
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Poohbär Poohbär ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?

Liebe Tatjana,

leider werde ich mit meinem Vater wohl keine Zeit mehr haben. Ich habe mich bereits letzte Woche von ihm verabschiedet, da ich sehr weit weg wohne und wahrscheinlich nicht mehr zu ihm komme.
Wir können schon jede Stunde rechnen.

Dennnoch kenne ich deine Bedenken. Ging mir auch lange so.
Ich fliege in den Urlaub und meinem Papa geht es gut.
Ich spiele mit meinen Kinder ausgelassen Fußball und meinem Papa geht es nicht gut.
Ich gehe arbeiten und kümmere mich dabei um andere Menschen und sollte vielleicht lieber bei meinem Papa sein.
Ich lache über einen Witz und Papa geht es nicht gut.

Inzwischen weiß ich, dass mein Papa diese Gedanken nicht mögen würde. Er würde wollen, dass mein Leben so normal wie möglich weiter läuft.

Es ist ganz paradox, aber mein Vater liegt im Sterben und ich gehe am Mittwoch unseren Urlaub nach Ägypten buchen.
Aber ich weiß, dass es mein Papa so wollen würde. Er kannte noch die Planungsphase unseres großen Familienurlaubs und er hat sie so sehr für uns gefreut.

Es muss wirklich so weiter gehen, zwar ohne ihn, aber doch trotzdem so gut wie möglich!

Das klingt vielleicht etwas abgedroschen, das möchte ich so nicht rüberbringen.
Ich leide wie ein Hund, habe aber auch inzwischen eingesehen, dass ich machtlos bin und mich mit dem Schicksal arangiert!

Bitte mach dir für schöne Stunden keine Vorwürfe, das würde dein Papa sicher auch nicht wollen!
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