AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?
Liebe Conny,
mir geht es momentan nicht sehr gut. Unser Papa ist jetzt seit einer Woche zuhause und es ist auch jetzt wieder eine Achterbahn der Gefühle. An manchen Tagen haben wir das Gefühl, dass er gegen seine Krankheit ankämpft. Dann schaut er mit uns fern, spricht auch ein wenig und er isst auch ein bisschen. Dann gibt es wieder Tage, da schläft er fast die ganze Zeit und wenn er dann wach ist, dann starrt er an die Decke und sagt vielleicht 3 Worte. Das ist alles so schlimm und wir können ihm nicht helfen.
Leider kann bei unserem Papa keine Behandlung mehr durchgeführt werden. Der Arzt war diese Woche da und hat meiner Mama gesagt, dass sich der Krebs im Endstadium befindet. Er war auch nach der Diagnose vor 1 Monat zu schwach, um eine Behandlung durchzuführen und falls es möglich gewesen wäre, hätte er ihm sehr wahrscheinlich die letzte Lebensqualität genommen. Wenn man jetzt überhaupt noch von Lebensqualität sprechen kann. Mein Papa liegt in seinem Bett, hat keinen Appetit mehr und sogar die Einnahme der Medikamente fällt ihm schwer.
Der Gedanke, wie fürchterlich schnell alles gegangen ist und wahrscheinlich auch noch gehen wird, macht mich einfach nur hilflos und unendlich traurig. Wenn ich daran denke, dass mein Papa in ein paar Wochen oder Monaten nicht mehr da ist.....ich will es einfach nicht wahr haben. Aber wir müssen es irgendwie akzeptieren, aber wie soll das gehen???
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass bei deinem Papa die Behandlung anschlägt. Ich wünsche dir, dass ihr noch sehr viel Zeit miteinander genießen könnt und dass ihr zusammen mit eurem Papa noch eine wunderschöne Zeit habt. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass man bei meinem Papa noch eine Behandlung hätte durchführen können, aber der Krebs war leider schon zu weit fortgeschritten.
Liebe Grüße und ich drück dich ganz doll
Tatjana
@ 3Sterne
Liebe Mia,
ich kann sehr gut nachfühlen, wie du dich momentan fühlst. Vor 2 Tagen bin ich auch heimgekommen und habe nur noch geweint und mir immer wieder gesagt, dass es für meinen Papa eine Erlösung wäre, wenn er friedlich und ohne Schmerzen einschlafen kann. Aber der nächste Gedanke ist dann, dass ich mir noch Zeit mit meinem Papa wünsche und wenn er irgendwann für immer die Augen schließt, dann ist er nicht mehr da. Dieser Gedanke macht mich wahnsinnig, denn ich habe meinen Papa doch so lieb und ich will an manchen Tagen einfach nicht wahrhaben, was in den letzten 2 Monaten passiert ist.
Ich wünsche dir auch sehr viel Kraft und dass du mit dieser Achterbahn der Gefühle irgendwie klar kommst. Ein anderes Wort wie irgendwie fällt mir leider nicht ein, denn ich glaube nicht, dass man damit klarkommen kann sondern dass man irgendeinen Weg finden muss, irgendwie damit fertig zu werden.
Ich hoffe, dass es deinem Papa an manchen Tagen auch ein wenig besser geht und dass du mit diesen Tagen ein bisschen Kraft sammeln kannst
Ganz liebe Grüße
Tatjana
@Elli, Poohbär, Conny, Mia, lyra
Ich möchte mich bei euch ganz herzlich für das offene Ohr und eure lieben Mails bedanken. Mir haben diese immer wieder geholfen mich ein wenig aufzurappeln und zu wissen, ich kann jemandem mein Herz ausschütten. Ich werde künftig im Forum der Angehörigen schreiben, denn ich glaube, dass ich dort vielleicht noch Hilfe finden kann für die kommende Zeit.
Liebe Grüße und ich drück euch alle und wünsche euch allles erdenklich Gute
Tatjana
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