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Alt 04.02.2009, 09:32
Hope68 Hope68 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Leberkrebs - und jetzt?

Liebe Katzenmutti,

niemand hier wird Dir sagen, dass dieser Weg einfach ist oder das alles ganz leicht zu bewältigen ist. Im Gegenteil - man leidet unendlich mit und steht hilflos daneben, weil man nicht helfen kann. Ich kann Dich gut verstehen, wenn Du sagst, dass Du ein schlechtes Gewissen hast, wenn es Dir gut geht und Du etwas Spaß hast während es Deinem Vater schlecht geht. Meine Oma wollte immer, dass wir auch "weiterleben" - auch wenn sie so krank ist - übrigens genauso wie mein Patenonkel das wollte. Sie haben sich immer riesig gefreut, wenn wir da waren - wenn wir was erzählt haben - oder wenn ich auch mal meine Kinder mitgebracht habe.

Ach ja, meine Oma haben wir bei uns zu Hause gepflegt, bis sie friedlich eingeschlafen ist. Das war ein Kraftakt, aber wir haben es gerne getan - und unsere Zeit so eingeteilt, dass jeder auch noch sein Leben weiterleben konnte. Es hat so wehgetan eine so starke Frau so klein werden zu sehen und vor allen Dingen sie so leiden zu sehen. Manchmal habe ich gedacht, dass es für sie besser gewesen wäre, wenn sie die Kraft gehabt hätte früher loszulassen. Aber sie wollte noch so gerne hier bei uns bleiben und hat wirklich lange gekämpft.

Sei einfach für Deinen Papa da - freue Dich mit ihm, wenn er wieder etwas essen kann, baue ihn auf, gib ihm Zuversicht. Ich habe das Glück, dass ich meinen Glauben habe, der mir sehr auf diesem Weg geholfen hat und mir viel Kraft gegeben hat. Drück Deinen Papa, sag ihm all die Dinge, die Dir wichtig sind und zeig ihm einfach, dass Du für ihn da bist und wie lieb Du ihn hast.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft auf dem weiteren Weg und für Deinen Papa wünsche ich Dir, dass er nicht so lange leiden muss und dass er noch viele wunderschöne Momente mit Euch haben darf.

Ganz liebe Grüße

Birgit
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