High Marga, und auch alle anderen!

Du bist nicht zu doof oder zu ungebildet, nur weil es aus vergangenen zeiten nicht so bekannt ist, wie die menschen mit diesen dramen umgegangen
sind.ich bin der meinung, ihnen ist es genau so ergangen wie uns.
dazu kann ich dir nur ein beispiel von mir erzählen. als ich 15 jahre alt war, ist mein opa an leberkrebs gestorben.er hat die ganze zeit fast nix gemerkt, nur als er auf einmal so gelblich aussah hat man auf gelbsucht , hepatitis untersucht und dabei festgestellt das er leberkrebs hatte. man hatte aufgemacht und proben genommen usw. danach ging alles rasend schnell.
er ist innerhalb von drei wochen genauso qualvoll und mit unheimlichen schmerzen gestorben, wie meine frau dieses jahr ( sie war 47, lungenkrebs, knochenmetas, ganze wirbelsäule zerfressen).
ich habe damals auch sehr lange um mein opa getrauert, da ich ja fast die ganze kindheit da verbracht hatte. zumindest war ich sehr oft bei ihm. ich habe meinem opa viel zu verdanken, doch damals in dem alter noch nicht so richtig kapiert.
meine oma war über seinen tod auch sehr geschockt , weil es so schnell ging. ihr war es später immer ein bedürfnis,mindestens dreimal in der woche auf den friedhof zu gehen. sie hat damit auch auf die art versucht , ihre trauer zu verarbeiten, und sie hat sehr sehr lange gebraucht.
und nun noch ein beispiel, schau doch mal die vielen väter und söhne , die im krieg gefallen sind. hinter jedem steckt ein persönliches bzw. familiäres drama.wie viele mußten da ohne eine unterstützung durch irgendwelche medien und selbsthilfegruppen mit der trauer fertig werden.
ich meine, damals nach dem krieg hatte viele vielleicht gar keine zeit so lange zu trauern, weil der überlebenskampf für den rest der familie gnadenlos war.
nun wie gesagt, es sind so´n paar ansichten von mir, ich muß ja damit nicht unbedingt recht haben, will ich auch nicht.aber ich hoffe, daß ich dir damit etwas helfen konnte.
mach dir nix draus, ich sitze auch oft zu hause und grüble, warum mein schatz so schnell und brutal mitten aus dem leben gerissen worden ist.
na ja, dann kommen eben die tränen, manchmal mehr, manchmal weniger. es ist, als ob man aus der flugbahn geschossen wird. man kann nur hoffen, daß man irgendwann wird wieder zurück findet.

na ok, erstmal alles gute und schönes wochenende!
freue mich auf antwort!

viele grüße an alle anderen!

Frank