Hallo ihr Lieben leider Betroffenen!
Mein Name ist Julia und ich stosse zu Euch, um mir ein bisschen Kampfgeist für meine Mutter anzutrainieren. Ich habe auch schon im Thread "Zungenrand ca" geschrieben, aber hier ist die Stimmung einfach besser, hab ich den Eindruck
Sie hat am 27.12.08 die Hiobsbotschaft "Plattenepithelkarzinom" erhalten, nachdem sie 2 Monate vorher ihren HNO gefragt hat, was diese nicht verheilende Wunde an der Zunge denn sein könnte. Seine dämliche Antwort: Ach, das is nur ne Afte, die geht mit dem Antibiotikum, das sie gerade bekommen auch mit weg, werden sie schon sehen... Nachdem sich 2 Monate lang nix tat, schickte ihr Zahnarzt sie sofort zum MKG-Chirurgen, der das Ding fix mal wegschnitt. Kurz nach den Weihnachtsfeiertagen teilte man ihr beim Fäden ziehen dann das üble Ergebnis mit.
Erst in der folgenden Woche sind wir in die LMU (Uniklinik in München) geschickt worden, um uns mitteilen zu lassen, dass das alles zwar schlimm sei, es aber erst Mitte Januar Untersuchungstermin gäbe, wegen Feiertage und so... Die Zeit war ja so fürchterlich!
Nach den üblichen Test hieß es: Gut dass sie gekommen sind, später hätten wir wohl nicht mehr operieren können. Ein Lymphknoten wäre auch betroffen. Sie hat sich die Ergebnisse auch noch mal in der TU München bestätigen lassen und hat sich entschieden, dort die OP machen zu lassen, weil man dort bessere Möglichkeiten hätte, die Rekonstriktion der Zunge zu bewerkstelligen. Am 29.01. wurde dann in 7,5h die Zunge beschnitten, mit Spalthaut des linken Armes abgedeckt und der gesamte Halsbereich von Lymphknoten gesäubert. Das schlimmste nach der OP war das Gefühl meiner Mom, aufgrund des Trachyostoma ersticken zu müssen (sie hat Asthma und weiß wie es ist, keine Luft zu bekommen), obwohl genau das nicht möglich ist. Ich habe mehrere Nächte in der Klinik verbracht (auf eigene Kosten für Bett etc.!!!) um ihr beizustehen. Sie sagte mehrmals, dass sie nun sterben würde, wenn sie die Augen zumachen würde. Grauenhaft. Bereits nach 1,5 Wochen schikcte man sie heim, obwohl sie allein und auf dem Dorf lebt. War denen schlichtweg egal. Nun wurde ihr gestern die weitere Therapie offenbart: am 5.3. gehts los mit 6 Wochen Bestrahlung , davon die erste und fünfte Woche stationär wegen einer zusätzlichen Chemo. Dabei war eine Sache, die ich seit der Diagnose aufgrund der Infos im Internet schon immer ausgeschlossen hatte eine Chemo. Aber angeblich sei der Lymphknoten schon nicht mehr abgekapselt gewesen, sodass man nun sicherhaitshalber das ganze Paket mit ihr durchzieht. Sie bekommt dann demnächst auch einen Port implantiert, der bestimmt nicht nur für die Chemo da ist, denn meine Mom wiegt bei 1,74 m ganze 60 Kilo. Und sie ist auch so eine, wo der Magen ganz schnell dabei ist mit Entzündung und Übelkeit.
Mann, und ich hatte gehofft, dass wir mit der fiesen OP das Gröbste geschluckt hätten...
Nun möchte ich sie so gut es geht im Vorhinein durch alle möglichen Präparate aufbauen, auch um ihr die Nebenwirkungen der Bestrahlung und der Chemo erträglicher zu machen. Habt ihr da Erfahrung was Heilpraktiker & co. angeht? Ich denke es ist wichtig ihre Leber etwas auf Zack zu bringen, angesichts der Aufgabe, die sie bald zu wuppen hat.
Ich wär euch sehr dankbar für Hinweise auf vorbeugend unterstützende Mittelchen!!
Ich hoffe, es geht euch allen den Umständen entsprechend gut (auch den Angehörigen) und ihr schafft es, den Mut zum Kampf aufrecht zu erhalten!
Liebe Grüße aus Bayern,
Jule