Hallo liebe Tina, deine Umarmung tut so gut, gerade war ich bei Mama im Krankenhaus, sie bekommt die nächste Runde Chemo.
Das Wundliegen hatte meine Mutter auch, weil sie so abgenommen hatte und direkt auf dem Steißknochen lag. Sie hat einen Verband bekommen und sich dann öfters auf die Seite gedreht, und als sie öfter aufstehen konnte, ist es verheilt... evtl. hilft auch eine spezielle Matratzenauflage oder ein Wasserbett.
Das Erbrechen ist wirklich schlimm, weil es auch so weh tut durch die Op. Meine Mutter hat Paspertin bekommen, da wurde es etwas besser. Sie konnt auch kaum was runterbringen, war nach 2 oder 3 Bissen schon satt. Vielleicht probiert ihr es (falls ihr das nicht ohnehin schon tut) mit ganz winzigen Portionen? Wenn meine Mutter einen vollen Teller sah, hatte sie schon gegessen. Ich hab ihr dann immer kleine Winzportionen gemacht, und das dafür dann öfters.
Trotz allem hat sie weiter abgenommen. Vor ein paar Wochen, ziemlich genau 4 Monate nach der OP hatte sie plötzlich Appetit - auf Kasseler mit Kartoffelbrei und Sauerkraut. Ich hab erst ihre Ärztin angerufen und gefragt wegen des Sauerkrauts, mir war das nicht geheuer, aber die meinte, kochen Sie es ihr - und es blieb drin! Ab da hatte sie mehr Appetit und hat sich auch oft selber gekocht, je nach Laune hat sie dann gesagt, kauf mir dies oder das. Ich war so froh. Jeder hatte gesagt, die Übelkeit vergeht und das mit dem Essen klappt wieder, aber es war sehr schwer auszuhalten, sie von Tag zu Tag dünner werden zu sehen. Sie hat 33 kg verloren. Jetzt geht es ganz langsam wieder aufwärts. Auch bei euch wird es aufwärts gehen und der Lebensmut kommt mit jedem Tag, wo es besser geht, wieder ein Stückchen zurück.
Ach, und noch was: meine Mama hat mir heute gesagt, sie wäre oft fast verzweifelt, wenn ich sie zum Essen gedrängt habe.... und wenn ich dauernd hin und her gerannt bin, um ihr was zu kochen, und ständig mit neuen Vorschlägen kam... ich hatte keine Ahnung, dass ihr das so zusetzt, hätte sie vielleicht lieber mal in Ruhe lassen sollen... nur so als Gedanke. (Ich hatte es ja auch nur gut gemeint, mein Vater lebt schon lange nicht mehr und ich fühlte mich so für sie verantwortlich.)
Ich weiß nicht, ob das alles hilfreich war... aber du weißt, du bist nicht alleine mit deinem Kummer. Ich drück dich und deiner Mama liebe Grüße und gute Besserung. Es wird wirklich besser, auch wenn man es kaum glauben mag, weil es so langsam geht.
Liebe Grüße von Ela