Hey Kirsten!
Vielen Dank für deine Worte bei mir. Habe dir auch bei mir noch geantwortet.
Als erstes möchte ich dir mal sagen, das du dich überhaupt nicht als "Versager" fühlen muss, noch nicht mal ein bisschen.
Niemand kann unseren lieben die Krankheit abnehmen.
Das ist nun mal leider so. Ich habe auch oft gebetet und gehadert, und habe oft gesagt das ich alles tue wenn doch mein Dad nur wieder gesund werden würde.
Aber ich wusste im Endeffekt das das nichts bringt.
Mein Dad hat immer mitten im Leben gestanden, war beruflich sehr erfolgreich und auch privat stand er mitten im Leben.
Als die Diagnose kam ist eine Welt für uns zusammen gebrochen.
Mein grosser, starker immer lustiger Dad hat Krebs!
Die Krankheit hat ihn verändert, physisch und psychisch.
Da ich beim Doc arbeite, wusste ich natürlich genau wie es aussieht.
Mein Dad hat gekämpft, er wollte Leben.
Er hat seine Krankheit auch immer "verdrängt".
Er wusste ganz genau was er hat, aber er hat nie gross darüber geredet, er hat auch nie über seinen Tod gesprochen. Erst zum Schluss.
Er hat immer gesagt: Desi wenn ich wieder gesund bin mache ich das und das."
Weisst du was da in mir vorging, als er das sagte? Als er mich mit seinen grossen Augen angeguckt hat, so fragend. Ich konnte doch nicht sagen das er nie wieder gesund werden würde. Oh Gott, das ist etwas in mir kaputt gegangen.
Ich habe meinen Dad so geliebt und liebe ihn immer noch.
Jetzt laufen mir wieder die Tränen wenn ich das schreibe.

Da kommt alles immer wieder hoch.
Er fehlt so sehr. Aber ich (wir) haben gelernt weiter zu leben.
Dein Dad erinnert mich an meinen Dad.
Er hat auch zu den Ärzten immer gesagt, ich werde bestimmt bald wieder gesund. Ich will nicht sterben.
Sie haben ihm auch nie die Hoffnung genommen. Ich finde das ist das schlimmste was man machen kann.
Ihr macht alles richtig. Das wichtigste was du für deinen Dad tun kannst ist für ihn da zu sein.
Ich wünsche dir und deiner Mum ganz ganz viel Kraft.
Wenn du magst kannst du mir auch gerne mal ne PN schicken.