Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 27.02.2009, 14:15
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 3.051
Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

hallo ihr lieben,

es wäre nicht mein und mam´s leben wenn es mal glatt laufen würde.

Sind um halb zehn losgefahren, dort angekommen und kaum waren wir drin war das Sanitätshaus voller Kunden...Mama legte die Schachtel auf den Tisch und sagte das die Prothese die sie gestern bekommen hat einen Defekt habe und diese gerne umtauschen würde und fing den Satz an ob man das nicht in einem seperaten Raum machen kann aber die Frau unterbrach sie . Hinter uns standen jetzt ca. 8 Leute (Männer & Frauen) und was macht die Frau? Packt die Prothese aus, hält sie hoch, begutachtet sie lange und alle glotzen. Meine Arme Mom. Hab ihr richtig angesehen und es auch gefühlt das sie sich "geschämt hat" . Ich war erst völlig sprachlos und bin dann das erstemal richtig aus mir herrausgekommen und habe der Frau vor allen Leuten gesagt das ich das ziemlich unprofessionell finde.(hätte ich mich früher nie getraut) Da haben aber alle so geguckt. Ha. Und meine Mama war stolz auf mich.
Die Frau guckte leicht pikiert und sagte : In Ordnung wir schicken ihnen dann eine neue Brust zu !!!!!(wie kann man das zu einer brustamputierten frau sagen???oder übertreib ich?) Ahhhhhhh! Wie kann man so kalt sein?????? Mama und ich haben uns angeguckt und mussten dann lachen. Das war - trotz allem - richtig lustig und so haben wir lachen das SAanitätshaus verlassen.
Sind dann noch frühstücken gegangen und haben uns richtig toll unterhalten. Haben ganz offen über alles gesprochen, über unsere Ängste und darüber das der Krebs auch wenn er nicht da ist immer "da" sein wird. Mama hat ganz klar gesgat das er ihr Leben zerstört hat,weil sie noch soviel vorhatte und so voller Lebensfreunde war (u.a beruflich) aber das sie auch dankbar ist das sie nun schon fast die 5 Jahre geschafft hat. Ich habe aber wieder deutlich gemerkt, dass sie grosse Angst hat. Wir haben aber auch positive Bilanzen gezogen, weil wir intensiver leben und auch unser Verhältnis noch inniger geworden ist. Ich habe Mama von Euch erzählt, dass fand sie ganz toll.

Zuhause hat sie dann noch bei ihrem Kardiologen angerufen, da sie auch eine Mitralklappeninsuffizienz hat und diese immer kontrolliert wird (fing im Rahmen der Herceptintherapie an) und sie wollte einen Termin für März machen und die (neue?) Sprechstundenhilfe sagte: Also, so schnell kann ich ihnen keinen Termin geben, sind sie krank und wenn ja was haben sie denn? Und meine Mam sagte ganz trocken : Naja ich habs mit´m Herzen

Ja das war also mein Vormittag. Jetzt ist es ja schon wieder bald 15 Uhr, draussen ist es grau, aber trocken und ich werd gleich zu den Pferden gehen.

Danke für eure lieben Beiträge
Ylva

Geändert von Ylva (27.02.2009 um 17:22 Uhr)
Mit Zitat antworten