Hallo Jule,
die Befindlichkeiten sind wirklich "personen"abhängig. Ich habe meine Bestrahlung relativ "locker" über die Bühne gebracht. Bin jeden Tag mit der Straßenbahn hingefahren, auf dem Heimweg hab ich gleich meine nötigen Einkäufe erledigt. Nur die letzte Woche (von insgesamt 6) ist mir ein wenig schwergefallen und ganz besonders der allerletzte Tag, der war in der 7. Woche, weil zwischendurch 1 Bestrahlung wegen Wartungsarbeiten ausgefallen war. Aber das lag wohl auch daran, weil es definitiv der letzte Tag war.
Ich habe in der Bestrahlungszeit ca. 14 kg abgenommen. Nicht, daß ich mich darüber sehr geärgert hätte...

. Medis für die Mundschleimhaut (Soor) habe ich ca. ab der 20. Bestrahlung gebraucht, mit Fresubin habe ich auch etwa um diese Zeit angefangen. Nicht, weil ich mich nicht mehr anders hätte ernähren können: mit Rührei, Nudelsuppe u.ä. hab ich mich ganz gut über die Runden gebracht, aber ich wollte wirklich nicht unter 45 kg...

Ein Doc hat mal zu mir gesagt, daß es bei mir nicht soooo arg wäre weil ich vorher geraucht habe. Da wäre die Mundschleimhaut Kummer gewohnt und würde nicht so arg reagieren. Und ansonsten denke ich auch, daß es eine Sache der persönlichen Einstellung ist: Wenn jemand schon immer gern gejammert hat, wird er die Behandlung anders angehen als jemand der sich sagt: "leck mich..."
Das soll jetzt natürlich nicht heißen, daß das alles ein Spaziergang ist, ganz ganz sicher nicht. Aber wenn man sich nicht hängen läßt (und dafür gibt es hier im Forum die allerbesten Beispiele, nicht zuletzt Chili) ist das schon ein ganz ganz großer Schritt in die richtige Richtung.
Das Leben geht sowieso weiter, aber ob mit oder ohne uns, aber die Qualität können wir, glaube ich, ein wenig zumindest, selbst beeinflussen
PS: Ich hatte mir ein Bandmaß gekauft, so wie die Jungs beim Bund: jeden Tag einen Tag weggeschnipselt...das baut zusätzlich auf.