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Alt 20.03.2009, 10:41
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Ylva Ylva ist offline
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Registriert seit: 21.10.2005
Ort: Hessen
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Standard AW: Ich weigere mich, ohne Hoffnung zu sein.

Guten Morgen,
vielen dank für euren Zuspruch gestern, es hat sooo gut getan.
ich war so verzweifelt.
es wurde das ausgesprochen wovor ich mich immer gefürchtet habe...
es ist momentan "nur" ein verdacht und ich darf mich nicht zu sehr verrückt machen. ersteinmal noch die anderen untersuchungen abwarten, nur, dieses abwarten macht einen völlig verrückt. aber da erzaehle ich euch ja nichts neues. und mit ein bisschen fachwissen, dass ich durch meinen beruf habe, ist man natürlich auch nicht ganz so ahnungslos. und man hat ja auch ein inneres gefuehl...
gestern kam plötzlich, wie so oft, alles zusammen. zuden hiobsbotschaften von meiner mama, noch der besuch beim tierarzt mit meiner treusten wegbegleiterin, meinem hund...sie hat eine lungenfibrose, es geht ihr zunehmend schlechter. die tabletten sind schon sehr hochdosiert und der tierarzt war sehr zudem noch unverschämt und taktlos.
DAS hat mich natürlich auch noch aufgewühlt.

nachdem ich heute nacht bei meinen eltern geschlafen habe und auch gut schlafen konnte, geht es mir besser. habe eben mit meiner mutter gefrühstückt, wir haben nochmal über alles gesprochen, wie es weiter geht etc. Es macht ihr sehr zu schaffen aber sie will nicht aufgeben und ersteinmal schauen was auf sie zukommt. man sieht ihr die angst an, die verzweiflung und ein bisschen auch die resignation. auch sie ist gelernte krankenschwester, auch sie hat Fachwissen, auch ihr kann man nichts vormachen. Und doch ist sie so verdammt tapfer und sorgt sich eher um mich als um sich. Hilft mir, hört mir zu. Gestern Abend als ich mehrmals erbrochen habe, war sie an meiner Seite.
Meine Mutti ist meine allerbeste freundin, sie ist ALLES für mich...

Kirsten, du hast das wunderbar beschrieben, GENAU SO IST ES !
je mehr wir lieben, desto stärker ist der schmerz
und desto mehr frisst die angst unsere seele auf.

Mich hat auch die grippe überollt und ich muss aufpassen, da Mama ja so gut wie keine abwehrkräfte mehr hat laufe ich zuhause nur mit mundschutz rum. sobald sie fieber bekommt muss sie in die klinik, die ärztin hat gesagt sie ist sehr gefährdet. sie muss wirklich aufpassen und sich in acht nehmen, eine pneumonie könnte schlimme folgen haben.
und dabei hat meine mutti doch gerade wieder begonnen das leben zu leben. sie konnte ihren beruf aushilfsweise wieder ausüben. das hat sie mit soviel freude und stolz erfüllt. sie wurde gebraucht, sie war gut auf der arbeit, sie war mit dem herzen dabei. und das muss sie wieder aufgeben. es ist einfach nicht tragbar das sie im krankenhaus, an der infektionsquelle nummer eins arbeitet. das erste was mama gestern sagte war : es war doch mein grösster wunsch wieder im krankenhaus zu arbeiten. aber natürlich steht an erster stelle die gesundheit und meine mama ist eine kämpferin!!!!

Merkwürdig ist auch das die blutwerte eher untypsich sind. einzig die neutrophile so massiv erniedrigt, keiner kann sich so recht erklären weshalb es keine anderen auffälligkeiten gibt.

es tut weh, zu ahnen welche gedanken sie quälen, welche ängste, ich kenne nur meine als angehörige, die empfinde ich schon als unheimlich schlimm - WAS MUSS SIE DANN FÜHLEN ???? Empfinden???? Wie muss es tief in ihr aussehen?? Wenn ich ihr doch nur irgendwas abnehmen könnte...gemeinsam werden wir den weg gehen aber ich kann nur begleiten...


Danke liebe Dani, auch für deine so lieben Worte, für das Telefonat gestern und das du mich hast weinen lassen.

Eure ylva

Geändert von Ylva (20.03.2009 um 10:44 Uhr)
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