AW: Mein Vater hat ein Pleuramesothaliom
Hallo Tochter Simone,
dieses Wirrwarr an Gedanken hatte ich auch als ich Diagnose für meine Bruder (49) Ende Juli 2008 erfahren haben. Fortgeschrittenes Stadium. Mittlerweile hat sich das gelegt. Panik bringt nichts. Die Diagnose ist zwar fatal und relativ endgültig, aber es heißt nicht, dass er morgen oder nächste Woche stirbt. Aber der Zeitraum ist sicherlich überschaubar, der noch bleibt. Ich bin am Anfang zur Krebsberatungsstelle gelaufen, was mir persönlich überhaupt nichts gebracht hat, ich habe ständig in Foren recherchiert, was die Panik nur noch verstärkt hat. Ich denke es gibt hier keine pauschale Antwort, bei jedem verläuft es anders schneller, langsamer, schlimmer usw..
Mein Bruder wiegt mittlerweile noch knapp 45 Kilo bei einer Größe von 1,80 m.
Er hat auch Chemo mit Cisplatin und Alimta hinter sich, was den Wachstum wohl lt. CT Ende Dezember 08 auch eingedämmt bzw. gestoppt hat. Mit Haarausfall hatte er weniger Probleme, also keine Glatze. Die Haare sind wohl dünn geworden, aber gelieben, auch der Schnäuzer und die Augenbrauen. Aber er hatte ein Magengeschwür, was durch die Chemo und die starken Medikamente noch aufgepeitscht wurde. Dann wurde die Chemo erstmal eingestellt. Er sollte nun gut alle 4 Wochen beim Onkologen erscheinen!!???
Zwischenzeitlich haben wir dann mal die Hausärztin rausgerufen, weil es gar nicht mehr ging und er auch nicht mehr hochkam. Gestern hatte er dann wieder den Termin beim Onkologen. Vor der Tür ist er vor Schwäche erstmal aus dem Wagen gefallen. Und der Arzt meinte, "Och, sie haben aber ganz schön abgebaut!". Meine Schwester, die ihn pflegt hat gedacht, sie traut ihren Ohren nicht. Außerdem ist meiner Schwester aufgefallen, dass die Thrombozyten sehr hoch sind. Da hat sie heute mal nachgefragt, ob denn nicht vielleicht die Gefahr eine Thrombose besteht, weil er nur liegt. Essen kann er übrigens auch nichts mehr. Auch ohne Chemo. Natürlich besteht die Gefahr meinte dann der Arzt. Ach, und jetzt. Ja da müssen wir wohl ne Thromboseprophylaxe machen. Ich kann mittlerweile nur noch den Kopf schütteln. Da müssen wir selber nachfragen wegen Thrombosegefahr.
Ab heute bekommt er wieder Chemo. Zwar eine abgeschwächte Form, aber immerhin. Jeder in unserem Umfeld und auch wir selber sagen, dass mein Bruder ein Fall für das Krankenhaus ist und das eine Chemo nur noch unter Aufsicht möglich ist. Nur der Arzt scheint das nicht zu merken. Außerdem ist noch nichtmal vorher nochmal ne CT gemacht worden, wie es im Moment überhaupt in ihm aussieht. Meine Schwester hat ihm auch gesagt, dass sie das alles nicht mehr schafft und er ihr unter den Händen wegstirbt wenn nichts passiert. Was ist passiert? Nichts! Sie holt ihn gleich ab von der Chemo und nimmt ihn wieder mit nach Hause. Ich weiß auch nicht wie es noch weitergehen und wo das noch Enden soll. Das einzig erfreuliche, die BG hat die Berufserkrankung anerkannt. Aber das Verfahren hat nun auch fast 6 Monate gedauert.
Ach ja, bei meinem Vater wurde dann im Februar auch noch Blasenkrebs diagnostiziert. Im wurde am 24.02. in einer siebenstündigen OP die Blase und noch mehr entfernt und ein künstlicher Ausgang gelegt. Nach einer Kur folgt dann auch Chemo, da die Lyphmknoten befallen sind.
Traurige Grüße aus Duisburg
Moni
Geändert von Kleine Schwester (27.03.2009 um 21:24 Uhr)
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