AW: bin einfach verzweifelt
so, melde mich auch mal wieder.
peter geht es rasant sehr schlecht. inzwischen läuft ihm kontinuierlich flüssigkeit aus der lunge, heute über den tag verteilt über einen halben liter. es riecht sehr stark nach verwesung. des weiteren ist nun nicht nur rechte hand, arm, fuß und brustkorb angeschwollen, sondern jetzt auch der hals und das gesicht. immer wieder hat er atemaussetzer. unser doc war vorhin hier und hat fast alle medikamente verdoppelt, damit er nicht mehr allzu viel mitbekommt von dem, was jetzt passiert.
dann habe ich mich vorhin aufs sofa gelegt und bin prompt eingeschlafen. nach einer stunde wurde ich wieder wach, machte unsere außenrolläden im wohnzimmer herunter, drehte mich um und da lag peter auf dem fußboden auf dem flur - was habe ich mich erschrocken. habe nichts mitbekommen, weiß nicht, wie lange er da schon lag. mache mir vorwürfe, das ich nur an mich gedacht habe und mich langgemacht habe. habe versucht ihn alleine ins bett zu bekommen, aber es nicht geschafft. habe dann den pflegebereitschaftsdienst angerufen, und bis der dawar, dauerte es auch noch fast eine stunde. es tat mir so weh, wie er da splitterfaser nackt auf dem eiskalten fußboden lag, war ich nichtmal in der lage, ihn in eine decke zu wickeln.
ich muß ihm jetzt alle 3 stunden morphium spritzen und da er sehr sehr schlecht aussieht, werde ich diese nacht wohl aufbleiben und mich dann ggf. morgen früh ein wenig hinlegen.
wie ich schon einmal schrieb, glaube ich nicht an gott, dennoch bete ich immer und immer wieder: lieber gott, laß es endlich vorbei sein und ihn nicht länger leiden!
traurige und totmüde grüße
sandra
|