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Alt 19.12.2003, 03:51
Gast
 
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Standard PAP 4a

Ich danke Euch von ganzem Herzen, dass ihr Eure Geschichten und Gefühle hier niedergeschrieben habt.

Nun fühl ich mich nicht mehr so allein. Wenn ich Trost brauche, werde ich hier auf diese Seite kommen und lesen.

In meinem Umfeld gibt es niemand, der mir wirklich viel geben kann. Meiner Familie habe ich es erst Monate später gesagt. Das Resultat war Entsetzen und Weinkrämpfe. Ich wusste vorher, dass ICH sie trösten müsste, anstatt andersherum. Es zu sagen war schwer genug, sie zu trösten... dazu musste ich erst zu mir finden. Von Seiten meiner Schwester kam ein aufgebrachter Vorwurf, warum ich es nicht früher gesagt habe. Ein Vorwurf. Das tat weh. Seitdem hat sie mich nicht mehr danach gefragt. Auch das ist bitter.

Ständig möchte ich nicht danach gefragt (erinnert) werden, aber garnicht nachfragen? Ich hatte pap4, dann wieder schlechte werte. Ich weiss, es ist sicher nicht einfach für andere.

ich fühle eine gewisse Bitterkeit wenn jemand sagt, "denk positiv, das wird schon". das tue ich, aber ich kann nicht dauerhaft verdrängen wie andere. Es tut mir weh, wenn jemand sagt "es wird schon wieder". Ich mag das nicht mehr hören, es ist so oberflächlich, und ich will auch kein Mitleid. Ich möchte gern 1x ernsthaft mit einem Menschen darüber sprechen, was ist falls nicht. Warum wird das so ausgegrenzt. Früher oder später verlässt jeder Mensch die Erde, auch ich. Ich finde der Gedanke daran ist kein Schwarzsehen. Es ist: der Angst ins Auge sehen. Dadurch gebe ich mich noch lange nicht auf! In meinem Fall gibt er mir Kraft und intensiviert jeden Tag den ich durchlebe! Ich würde meiner Familie gern sagen, dass sie nicht zu lange traurig sein sollten, dass ich sie lieber fröhlich sehen würde. Das wär mir ein Anliegen. Aber dieser Satz würde sie schockieren. Ich darf das nicht erwähnen, sie wären erneut bekümmert.
Deshalb habe ich es jetzt mal hierher geschrieben.

Ich habe erkannt, dass es für Nahestehende auch schwierig ist. Denoch würde ich mir wünschen, dass sie sich ebenso damit auseinander setzen würden, und unser gemeinsames Leben schon früher als Geschenk begreifen würden.

Vielleicht möchte jemand auch darüber schreiben, wie es ihr im Umgang mit Nahestehenden ergeht?

Ich hab viel und wohl etwas durcheinander geschrieben. Es ist auch für mich nicht leicht. Und ich hatte so viel auf dem Herzen. Vielleicht erkennt sich jemand wieder und fühlt sich nicht mehr so einsam und unverstanden. Das wäre schön
Ich denke an Euch.
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