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Alt 29.04.2009, 20:38
urmel123 urmel123 ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo an alle,

heute fällt mir das Schreiben schwer, da es mir schon seit einigen Tagen richtig mies geht. Bin jetzt im 3. Chemo-Zyklus und die üblichen Nebenwirkungen (Knochenschmerzen, Bauchweh, Verdauungsbeschwerden, ...) machen sich bemerkbar. Das ist ja auch ganz normal und war bei den letzten beiden Touren auch so.

Was mich wirklich fertig macht ist die Tatsache, dass gleichzeitig auch der verdammte Reizhusten wieder aufkommt, beim letzten Klinikaufenthalt war er fast weg. Das geht inzwischen so weit, dass ich aus Angst nachts nicht mehr schlafen kann oder von den wüstesten Alpträumen (geht immer nur ums Sterben) heimgesucht werde. Ich versuche momentan diesen Zustand mit Beruhigungsmitteln (Tavor) zu verbessern, bringt aber nur kurzfristigen Erfolg. Ich mache zusätzlich zur Chemotherapie von Anfang an auch eine biologische Krebstherapie (Zellsymbiosetherapie nach Dr. Krämer) einschließlich einer speziellen kohlenhydratarmen Ernährung, bei der dem Körper bestimmte Öle und Laktate zugeführt werden, um die Tumoren für die Chemotherapie empfindlicher zu machen. Mein Arzt macht mir auch immer wieder Hoffnung, indem er die positive Entwicklung meiner Blutwerte (Tumormarker z.B. sind wieder normal) betont. Allerdings schafft es zur Zeit auch nicht der optimistischste Onkologe, mich wieder aus diesem Loch herauszuholen. So, jetzt hab ich aber fürs Erste genug gejammert, denn ich weiß, manche von Euch haben schon viel mehr durchgemacht, doch ich weiß auch, dass ich keine solche Kämpfernatur habe wie Christel und viele andere hier im Forum.

In diesem Sinne möchte ich mich von Euch verabschieden und werde versuchen, mein Leben oder das, was davon noch übrig ist, wieder in den Griff zu bekommen. Bin dankbar für jeden Ratschlag von Euch, da ich momentan kein Licht am Ende des Tunnels sehen kann.

Alles Gute Euch allen und lasst niemals die Ohren so hängen wie ich zur Zeit

Euer Urmel aus dem Saarland