Liebe I.J.,
ich hatte Dir ja schon im anderen Strang geantwortet. Bei mir war es so, wie es hier auch einige gesagt haben: alles nicht halb so schlimm wie eine Chemo. Ich hatte in den letzten 5 Monaten insgesamt 5 Vollnarkosen (1. Wächterlymphknoten raus, 2. Port rein, 3. Eizellenentnahme, 4. brusterhaltende OP und 5. Nachresektion). Alle Vollnarkosen super vertragen. Eine Anästhesistin meinte, heute seien die alle so niedrig dosiert, da bräuchte man sich garkeine Sorgen zu machen. Die Ärzte MÜSSEN über alles mögliche aufklären, aber das meiste an NW tritt nur ganz selten ein.
Sprich mit den Ärzten, wenn Du total Angat hast. Du bekommst dann gute Drogen

Nach der OP bist Du natürlich noch bematscht. Im Aufwachraum wirst Du gut überwacht, das ist wie eine kleine Intensivstation. Sobald Du Dich einigermaßen erholt hast, kommst Du aufs Zimmer. Wahrscheinlich wirst Du dann immer wieder einschlafen. Das ist normal. Die Schwestern kommen regelmäßig rein und messen Deinen Blutdruck. Wenn Du aufs Klos musst, helfen sie Dir, ansonsten würden sie Doch sowieso nach einiger Zeit aufrichten, damit der Kreislauf wieder in Schwung kommt und dann helfen sie Dir, Deine eigenen Sachen anzuziehen. Tipp: nimm ein Oberteil mit etwas weiteren ÄRmeln mit, weil Du dann wahrscheinlich noch den Zugang an der Hand oder Arm hast, der wird meist erst frühestens am Tag danach gezogen.
Du bist natürlich am Tag der OP noch etwas benommen, aber trotzdem Herr Deiner Sinne und NICHT völlig hilflos. Eine Brust-OP ist medizinisch gesehen keine große Sache, da keine Körperhöhle eröffnet wird. Bei mir wurde sie mit 45 min an gesetzt, die Nachresektion mit 20 min. Also, schon daran kannst Du sehen, dass es wirklich kein Aufreger sein muss. Dass Du Angst hast, ist klar, hatte ich auch und bei der 1. OP hab ich auch voll geheult. Die Ärzte haben aber meist viel Verständnis dafür und sind nicht geizig mit Beruhigungsmitteln. Nicht die Heldin spielen, Pillen einwerfen!
Nach der 1. OP brauchte ich überhaupt keine Schmerzmittel und war recht schnell wieder fit. Nach der 2. OP hatte ich ziemliche Schmerzen, das lag aber einzig und allein daran, dass der Drainageschlauch wohl ein bisschen blöd lag. Also habe ich Schmerzmittel bekommen und dann war das auch auszuhalten.
Wenn Du noch Fragen hast: immer her damit.