Hallo Nicky

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ich wollte unsererseits einen Kontakt zum "ambulanten" Palliativdienst herstellen,
damit meine Mutter Gespräche führen kann, u.U. Unterstützung im Haushalt und in medizinischen Dingen erhält, wenn sie Probleme oder Fragen hat. Sinn ist auch, die Kranken solange wie möglich in ihrer häuslichen Umgebung zu lassen.
Meine Mutter wollte sich nicht von einem Pflegedienst im herkömmlichen Sinne aufsuchen lassen. Dieser ambulante Dienst ( den gibt es nicht überall ) vermittelte ihr einen versierten Pflegedienst, der ihr dennoch täglich ihre Wunden verbunden und gesäubert hat, was nicht einfach war. Diese Leute halfen ihr auch bei der künstlichen Ernährung und besorgten dann die nötigen instrumentalen Geschichten dafür genauso wie die entsprechende Kost. Sie standen auch dafür immer in Kontakt mit ihrem Hausarzt. Zudem hatte die Station von mir eine Durchschrift der Patientenverfügung in Händen.
Dann hatte sie irgendwann enormen Durchfall und baute ziemlich ab. Der Palliativdienst fragte, ob sie sich nicht mal auf der Station aufpäppeln lassen wollte. Dem stimmte sie zu und lernte die Station erstmals kennen. Sie wurde dort so aufmerksam und liebevoll behandelt. Man versicherte ihr, das man nur das mit ihr machen würde, was
sie will. Eineinhalb Wochen später kam sie wieder gestärkter nach Hause. Leider hat sie eher mit dem Palliativpersonal Gespräche über ihre Situation geführt als mit uns. Aber sie hat dies so für sich entschieden und das war gut so.
Als sie zum letzten Mal ins Krankenhaus kam, war es ersichtlich, dass sie sich nicht mehr erholen würde, also habe ich der Palliativstation Nachricht geben lassen. Sie wurde dann für die letzten fünf Tage dorthin geholt. Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Keiner hätte sie so in den letzten Tagen umsorgen können. Ich bin diesen Leuten auf ewig dankbar.
Palliation (Linderung, aus lat. ‚pallium‘ (Mantel) bzw. ‚palliare‘ (mit einem Mantel umhüllen, verbergen)) bezeichnet allgemein eine medizinische Maßnahme, deren primäres Ziel nicht der Erhalt (Prophylaxe), die Gesundung (Kuration) oder die Wiederherstellung (Rehabilitation) der normalen Körperfunktion, sondern deren bestmögliche Anpassung an die gegebenen physiologischen und psychologischen Verhältnisse ist, ohne gegen den zugrundeliegenden Defekt oder die zugrundeliegende Erkrankung selbst zu wirken.
-Palliativmedizin als medizinisch lindernde Behandlung unheilbar Schwer(st)kranker (z. B. bestimmte onkologische Patienten). Nach den Definitionen der Weltgesundheitsorganisation und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin ist Palliativmedizin beschränkt auf „die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer progredienten (voranschreitenden), weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht und die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen höchste Priorität besitzt.“ Primäre Zielsetzung ist die Lebensqualitätserhaltung bzw. -steigerung im finalen Krankheitsstadium.Palliativpflege ist als begleitendes pflegerisches Angebot an Schwerstkranke und ihr soziales Umfeld ein Teilbereich der Palliativmedizin.-
Das ist die umfassende Erklärung von Wikipedia...... Deshalb hatte ich auch nach der Patientenverfügung gefragt, für mich war immer die Schmerztherapie eine so wichtige Größe, da wollte ich nichts dem Zufall oder dem Desinterresse irgendwelcher Ärzte überlassen.
Ich nehme übrigends auch geschwollene Daumen in Kauf.

lg Ute