AW: Endstadium Leberkrebs - Abschied nehmen
Lieber Roby,
lese gerade Deinen Eintrag... und ich kann nur sagen,ich findes mehr wie bewunderswert,wie Ihr als Freunde zueinander steht. Die Situation erfordert übermenschliche Kraft.
Und die bringst Du und alle anderen zur Zeit auf.
Ihr versucht eine gewisse "Normalität" zu leben,und wisst doch dabei ganz genau,das es nur eine "Normalität" auf Zeit ist. Aber diese Zeit ist sehr,sehr kostbar.Und Euer Freund,und auch seine Familie,wissen dies zu schätzen.
Ich denke,wenn er sagt,das es Ihm schon viel besser geht,dann entspricht das der Wahrheit. Zumindest was die psychische Seite angeht. Und das ist sehr,sehr wichtig. Denn aus dem Zuammensein mit Menschen,die einem sehr viel bedeuten,schöpft man Kraft.Kraft,für den Weg der noch vor einem liegt,und die körperlichen Bewchwerden (blödes Wort) treten dann in den Hintergrund. Nur der Moment ist wichtig. Der Moment mit den Menschen zu verbringen,die einem etwas bedeuten .Sei es Freunde oder Familie.Nur das zählt dann noch.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen,das es mir wahnsinnig hilft wenn ich weiß das dort draussen Menschen sind,die zusammen mit mir weinen oder zusammen mit mir lachen.Die mir die Hand reichen,wenn ich am Boden liege und mir wieder auf die Beine helfen.Kurz gesagt,die mit mir den "normalen Wahnsinn" leben. Nun ist meine Situation absolut nicht vergleichbar mit der Deines Freundes.Mit geht es immer noch gut,und ich habe (noch) keinerlei Einschränkungen durch die Krankheit.
Ich weiß nicht ob es Deinem Freund ähnlich geht,aber wenn ich mich irgendwann auf den letzten Abschnitt meines Lebens vorbereite,ist es für mich eine Beruhigung,das ich weiß,das dort draussen Menschen sind,die für mich da sind.Und nicht nur für mich,sondern auch für meine Familie. Für meinen Mann und meine Kinder. Menschen zu denen ich auch sagen kann:
"Ich hab Dich lieb" und die mir dann auch antworten : " Ich Dich auch!"
Das Du den Mut hast über das...Danach... zu sprechen,ist völlig in Ordnung. Denn der Tag wird kommen,und dann kommt auch das ...Danach ... .Ich bin mir sicher,das Du und die Anderen auch hier das richtig machen werdet. Für seine Frau dasein und Ihr in der schwersten Zeit Ihres Lebens beistehen werdet.
Ich denke ,dies ist auch ein Punkt,der Deinem Freund sehr hilft.Er weiß das seine Frau nicht alleine sein wird,und dies macht die Situation mit Sicherheit wesentlich erträglicher.
Lieber Roby,nun wünsche ich Dir weiterhin ganz viel Kraft und auch Mut (denn der gehört auch dazu) für die kommende Zeit.
Liebe Grüsse
Elli
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