Darmkrebs- Hoffnung und Verzweiflung zugleich
Meine Lieben,
heute, am Tag meiner dritten 24 Stunden Chemo lernte ich in der Klinikambulanz eine Frau kennen, die mir sagte dass ich kämpfen soll, kämpfen muss. Sie meint, wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass ich zu ihm komme, hätte er das schon im letzten Jahr geschafft. So banal wie es klingt aber genau diese Worte taten mir unheimlich gut, machten mir einen Moment lang Mut.Warum soll diese Frau nicht Recht haben...warum soll ich nicht einfach daran glauben?! Manchmal ist es besser, wenn man sich ein wenig in der eigenen Naivität, im eigenen Wunschdenken fallen läßt-ich kann es so besser ertragen.
Körperlich geht es mir sehr schlecht, ich schlafe bzw. ruhe viel, kann nicht allein von einem Raum in den nächsten gehen weil mir zur Zeit einfach die Kraft fehlt. Liege den ganzen Tag und auch mein Stoma macht mir sehr zu schaffen. Aber ich genieße die kleinen, kostbaren Momente mit meiner Familie, mit meinem Kind. Und ich kann heute mal wieder nach Tagen der Erschöpfung am Computer sitzen und euch schreiben. Und, das Wichtigste, ich hoffe wieder. Zwar nur ein bißchen und auch nur in "guten Stunden" aber, die Hoffung ist wieder da und irgendwann bestimmt auch wieder die Kraft zu kämpfen. Ich darf nicht aufgeben. Das geht gar nicht. Und ich lass mich nicht unterkriegen, noch nicht-nicht nach dem Weg den ich bereits beschritten habe.
Ich danke euch allen für eurer Feedback, für eure guten Wünsche, für die Liebe, die ihr mir schenkt-ihr tut mir so gut.- Wie heißt e so schön in der Werbung "Engel kann man nicht kaufen, aber man kann ihnen begegnen"----ihr begegnet mir, wenn auch "nur" übers Internet aber ich weiß dafür von ganzem Herzen!
Eure sunny
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