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Alt 30.05.2009, 22:15
Lixius Lixius ist offline
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Registriert seit: 30.05.2009
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Standard AW: Liebe Neue, Bitte Kein Neues Thema Eröffnen, Sondern Hier Schreiben!!!!

Hallo, liebe Forumsgemeinde, aus traurigem Anlass kommt hier ein Neuzugang zu euch. Es geht um meine Mutter, 56 Jahre jung.

Sie bekam im Jan. 2004 ein MM 3,2 mm Dicke, Clark-Level IV rausoperiert. Der Wächterlymphknoten wurde entfernt, außerdem spritzte sie sich anderthalb Jahre Interferon. Bei den Nachsorgeuntersuchungen war stets alles okay, und bis Ostern dieses Jahres ging es ihr gesundheitlich gut.

Dann kam es Schlag auf Schlag: Magenschmerzen, Stechen im Oberbauch rechts, Kopfschmerzen, Übelkeit und Sprachstörungen. Innerhalb von ein paar Wochen ging es ihr richtig dreckig.

Eine Magenspiegelung brachte kein Ergebnis, beim CT Abdomen wurde dann eine vergrößerte Nebenniere festgestellt: "Malignomtypische, neu entstandene Raumforderung der rechtsseitigen Nebenniere, 45 mm a.p. und 39 mm mediolateral durchmessend."

Ein paar Tage später folgte das NMR Schädel mit dem niederschmetternden Ergebnis zweier Hirnmetastasen. Im Wortlaut: "Zerebrale Metastasierung bei Z.n. malignem Melanom. Filia parietal rechtsseitig mit ausgedehntem perifokalem Ödem, Hinweisen auf ältere Einblutung und Melanin enthaltendem Randsaum. Mittellinienverlagerung. Weitere Filia temporomesial linksseitig mit Kompression und Verlagerung des Mesencephalons gegen das Tentorium rechtsseitig, cave: drohende Einklemmungsgefahr. Derzeit kein Liquoraufstau."

Die Ärzte verordneten ihr sofort Cortison und eine Ganzhirnbestrahlung, 14 Dosen zu je 2,5 Gray. 11 Bestrahlungen hat sie nun stationär hinter sich, seit heute ist sie wieder zuhause. Kopfschmerzen, Übelkeit und Sprachprobleme sind weitgehend weg. Dafür fühlt sie sich aber verwirrt, kann sich kaum was merken und kaum mehr rechnen, kann nicht schlafen, ist sehr schwach und müde. Die Kopfhaare sind ihr schon zum großen Teil ausgefallen. Ihr Appetit ist in Ordnung, das Essen schmeckt ihr schon meistens.

Wegen der Nebenniere wird im Moment gar nichts unternommen, laut Ärzte haben die Hirnmetastasen Vorrang. Ob noch andere Organe betroffen sind, wissen wir nicht - die Ärzte wollen derzeit keine PET o.ä. vornehmen, sondern mindestens das Ende das Strahlentherapie abwarten.

Für uns ist das im Moment ein einziger Alptraum, aber ich denke, das brauche ich euch nicht zu sagen ... Es kam so verdammt unerwartet, nach den fünf Jahren, in denen es ihr doch alles in allem richtig gut gegangen ist. Im Grunde kann ich es überhaupt nicht begreifen bis jetzt. Es ist alles so abstrakt, so absurd.

Gibt es denn hier im Forum jemand, der Hirnmetastasen vom Melanom besiegt hat? Was gäbe es noch an Therapiemöglichkeiten, falls die Ganzhirnbestrahlung nicht anschlägt? Was können wir gegen die Nebenwirkungen tun, vor allem gegen die furchtbare Müdigkeit und Schwäche? Haltet ihr es für richtig, dass sich die Ärzte mit Untersuchungen so zurückhalten?

Vielen lieben Dank schon mal, ich freue mich über jede Antwort!
Felix