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Alt 05.06.2009, 15:18
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Nicky,
mein Mann hat Epilepsie seit seinem 10. Lebensjahr. Seine Anfälle reichen von kleinen, fokalen Ausfällen bis hin zu Grand Mals.

Von den Grand Mals kriegt er nichts mit, er kann sich daran absolut nicht erinnern (glaubt mir oft gar nicht, dass er einen hatte ), aber es geht ihm sehr schlecht danach. Er ist unglaublich müde, schläft einen ganzen Tag nur, hat starke Kopfschmerzen und oft ist ihm auch übel.

Die Fokalen Anfälle kriegt er mit, da er sie aber gewöhnt ist, machen sie ihm keine Angst mehr. Er sagt, er sei dann "wirr" im Kopf, merke, dass er sich selbst nicht kontrolliert bekommt. Er kann auch hören (versteht allerdings nicht was man genau sagt) aber er kann nicht sprechen. Die Sprache kommt bei ihm auch als letztes erst wieder.

Für mich sehen die fokalen Anfälle so aus: Er starrt mich an, kann nicht mehr sprechen, sein Arm zittert oder seine Hand. Manchmal schluckt er auch stark und ununterbrochen. Ganz selten macht er Geräusche oder fällt vom Stuhl.

Nach einem fokalen Anfall ist er schläfrig und muss erst mal eine halbe Stunde schlafen, danach geht es ihm meistens schon wieder ganz gut.

Es gibt bei den Krampfanfällen sehr viele unterschiedliche und viele Abstufungen. Mein Mann empfindet sie nicht als schlimm. Für mich als Außenstehende ist es weitaus schrecklicher mit anzusehen, als für ihn selbst.
Ich habe mich an die fokalen Anfälle gewöhnt und empfinde sie selbst auch nicht mehr als so schlimm, aber ein Grand Mal ist bis heute fürchterlich und ich wünsche meinem ärgsten Feind nicht, dass er das miterleben muss.
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Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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