Rippenfellkrebs
Hallo.
Vor knapp 2 Jahren war ich einmal hier auf der Seite, habe es dann aber nicht weiter geschafft mich mit dem ganzen Leid auseinander zu setzen. Dieses Forum hatte ich schon fast vergessen, doch heute bin ich mal wieder hier.
Am 11.10.2002 ging mein Onkel von uns. Das war etwa 7 Monate nachdem die Ärzte bei ihm die Diagnose Rippenfellkrebs stellten. Er litt unglaublich und wir alle lebten 7 Monate lang in Unsicherheit und Angst. Oft gab es Tage andenen niemand mehr daran glaubte dass er wieder gesund werden würde. Doch er schaffte es immer wieder dem Tod von der Schippe zu springen. Jede Nacht war einer seiner Geschwister oder seiner Eltern im Krankenhaus. Meine Grosseltern hatten schreckliche Angst ihren Sohn zu verlieren. Er war doch so ein lebensfroher Mensch, der gerne feierte und meist gute Laune verbreitete! Doch Anfang Oktober 2002 hatten selbst die Ärzte nur noch wenig Hoffnung. Er hing zwar an Schläuchen und bekam alleine zu wenig Luft, aber am 2. Oktober sagten sie uns, er würde die nächste Woche nicht überleben. Er überlebte diese Woche und die Ärzte sagten, er hätte gute Chancen auf Besserung. Am 11. Oktober starb er. Seine Geschwister und seine Eltern waren alle bei ihm. Sie alle standen zu ihm und mussten mit ansehen wie er starb.
Ich habe nicht geweint, als ich von seinem Tod erfuhr. Ich konnte es nicht. Die Trauer war zu groß. Ich konnte es nicht verarbeiten. Aber richtig konfrontieren konnte ich mich noch nicht damit. Nach einigen Wochen oder soger Monaten träumte ich eines Nachts noch einmal seinen ganzen Leidensweg. Ich erlebte im Traum alles noch mal. Die Diagnose, die Chemo, die Krankenhausbesuche, seinen Tod, seine Bestattung! Alles schien real. Ich wachte auf und war vollkommen durcheinander. Mein ganzes Kopfkissen war voller Tränen und ich weinte noch mindestens eine Stunde weiter. Ich konnte nicht in die Schule gehen, weil ich so aufgelöst war.
Nach dieser Nacht ging es mir besser. Ich hatte in dieser Nacht einen grossen Teil der Trauer verarbeitet. Wenn ich heute auf den Friedhof gehe oder über meinen Onkel spreche denke ich meist an die guten Sachen. Ich weiß jetzt, dass es ihm heute besser geht und dass sein Tod der einzige Ausweg war.
Allen Menschen, die auch von dieser Krankheit betroffen sind, wünsche ich viel Kraft und Stärke! Mit viel Willenskraft und viel Glück kann man auch diese Krankheit besiegen! Auch wenn mein Beitrag wahrscheinlich nicht sehr aufbauend für Betroffene und Angehörige ist, sollte niemand jemals die Hoffnung aufgeben. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt!
Gruß
Larissa (KessyS.@gmx.de)
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