Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 25.07.2009, 21:34
Jafe Jafe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.06.2009
Ort: Bochum Wattenscheid
Beiträge: 478
Standard AW: Brustkrebsdiagnose, wie?

Hallo Antje,
nachdem ich den Knoten getastet hatte, war mir klar, dass es ein bösartiger Krebs ist, da ich vorbelastet bin. Der Frauenarzt redete nur von suspekter Diagnose. War recht trocken , wie Ärzte manchmal so sind, da sie ja tagtäglich damit konfrontiert werden. Das hat mich allerdings am meisten geschockt, wie locker er damit umgegangen ist, mir das so zu sagen. Im Nachhinein denke ich, es war "normal". Als Betroffene war ich eher wütend auf den Arzt, als betroffen über die Diagnose. Allerdings hat er mir sofort am Nachmittag bereits einen Termin in der Senologie besorgt, was mich wieder besänftgt hat, da man ja schnellstens Gewißheit haben möchte. Der Arzt in der Senologie bestätigte seinen Verdacht und ich hatte bereits zwei Tage später einen Termin zur Biopsie und einen Tag später die Bestätigung. Je schneller das Ergebnis umso besser. Dann war ich erst beruhigt, obwohl bösartig. Aber damit hatte ich ja schon gerechnet. Eine Woche Urlaub und dann sofort zur OP. Da ich drei Knoten hatte und nicht viel Brustpotential sollte amputiert werden. Der Chefarzt hat dann aber zum sofortigen Brustaufbau geraten, weil ich in seinen Augen noch zu jung war für eine Amputation. Das mit 46. Ein Kompliment. Er war sehr ruhig und zuversichtlich. Ohne eine Mine zu verziehen, abgeklärt, aber überaus freundlich und ich kam mir nicht vor wie eine Nummer, sondern als wenn ich jetzt im Moment das einzige Problem bin, was er zu bewältigen hat. Nichts anderes. Aber dadurch hatte ich sehr viel Vertrauen. Bei seinem Arbeitspensum war ich vielleicht nur ein Punkt in einem langen Text, aber das hat er mich nicht spüren lassen. Ich war seine einzige Patientin. Es gibt ganz wenig Ärzte, die einem Patienten dieses Gefühl übermitteln können. Habe selbst jahrelang in einem Krankenhaus gearbeitet. Ich bin dadurch mit einem großen Vertrauen und ohne Angst in die OP gegangen. Hut ab vor diesem Senologen.
Man ist das wieder ein Text geworden. Wollte gar nicht so viel schreiben. Aber das gibt ja nur meine Begeisterung für diesen Arzt wieder.
Alles Liebe
Petra
__________________
Wenn Du einen Rosenstrauch willst, pflanze keinen Tomatensamen. Wenn Du Freundlichkeit willst, pflanze keine Gleichgültigkeit. (Adolph Kolping)
Mit Zitat antworten