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Alt 23.01.2004, 14:15
Christa1 Christa1 ist offline
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Standard Wie kommt der Tod?

Hallo Leute,

Wenn mir mein Arzt morgen erzählen würde, ich hätte Krebs, dann hätte ich wohl das Gefühl, ich stehe vor einem verdammt tiefen Abgrund. Wenn mir dann jemand mit irgendwelchen Sterbeberichten noch zusätzlich einen Stoß geben würde.... dann wäre wohl zumindest der psychische Absturz gesichert und ich würde mich herzlich bei diesen wohlwollenden Mitmenschen bedanken.

Ich kenne mittlerweile viele Betroffene und bin eben der Meinung, die brauchen nicht noch ein „Sahnehäubchen“ auf den Diagnose-Becher drauf. Im Gegenteil. Ein Betroffener muß nicht nur medizinisch behandelt werden, er braucht auch eine positive Umwelt und Mitmenschen, die ihm Kraft und Stärke geben. Sicher, wir Angehörigen haben auch unsere Ängste und Probleme, aber wir spielen schlicht und ergreifend nicht die Hauptrolle, dazu sollten wir ins Angehörigen-Forum wechseln... Aber ich glaub auch nicht, daß mich ein Betroffener hier aus dem Forum bei echten Problemen nicht unterstützen würde. Wenn solche Menschen mir, trotz ihrer Erkrankung, Mut zusprechen, mir Hilfe geben, dann können sie auch verlangen, daß ich mich verdammt nochmal zusammenreiße und erkenne, wer die schlechteren Karten gezogen hat.

Aber am liebsten wäre mir, wenn diese Diskussion enden würde. Ich brauch sie nicht, sie ist nicht hilfreich. Der Tod wird uns alle mal holen, keiner von uns weiß, wie und wann. Und das ist auch gut so. Man sollte nicht fragen, wie kommt der Tod. Wichtiger ist die Frage, wie lebt man mit Krebs, wie geh ich damit um und wie erhält man sich trotz dem Mist eine gewisse Lebensqualität. Und was kann ich als Angehöriger dazu beitragen.

Herzliche Grüße an alle.


Christa
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