Thema: Waltonsvilla
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Alt 28.01.2004, 16:48
Gast
 
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Standard ...nach der Lungen-OP

Hallo Esther,

meine Mutter ist 80 Jahre alt und steht ihrer Erkrankung auch eher gelassen gegenüber. Sie macht auch teilweise Zukunftspläne. Obwohl sie wohl weiß, daß sie nicht mehr gesund wird. Aber ich denke, es ist eben doch besser, wenn die Hoffnung bestehen bleibt. Schlimmer wäre es, wenn dein Vater resignieren würde, besonders vor der Therapie wäre das keine gute Voraussetzung. Er braucht da vorher eine große Portion Optimismus. Mir versetzt es auch immer einen Stich, wenn Mutter von den nächsten Jahren redet, ich denke dann manchmal auch, wer weiß, was in einem Jahr ist. Manche Menschen kommen mit der Wahrheit klar, wollen sie auch wissen. Anderen versetzt man damit einen Dolchstoß. Manche Menschen unterschätzt man aber auch. Klar, man hat auch als Angehöriger sehr große Angst vor dem, was da auf einem zukommt. Aber mach dich jetzt mal nicht verrückt, es bleibt dir nichts anderes übrig als erst einmal abzuwarten, wie die Behandlung anschlägt. Bei meiner Mutter hieß es vor knapp einem Jahr auch erst, die Chemo wird wohl nichts bringen. Die Ärzte haben dann aber doch nach einigem Hin und Her gemeint, man probiert es einfach mal. Und wie gesagt, die Chemo hat zumindest bewirkt, daß der Tumor nicht gewachsen ist und keine weiteren Metastasen bisher aufgetreten sind. Die nächste Zitterpartie steht im Februar an, wenn eben wieder die ganzen Untersuchungen ablaufen.


Ich kann dich gut verstehen, daß du Angst vor dem nächsten Montag hast. Man steht da vorher sehr unter psychischem Druck. Man versucht ja dann auch immer, vor dem Betroffenen die Ruhe zu bewahren, sich nichts anmerken zu lassen.

Ich drück euch einfach die Daumen und kann dir eben nur wünschen, daß dein Vater weiterhin so optimistisch bleibt. Manchmal unterschätzt man die Kraft eines Menschen.

Liebe Grüße

Christa
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