
17.08.2009, 13:31
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Registriert seit: 12.10.2004
Ort: Zamonien
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AW: bin neu, und habe viele fragen
Hallo,
ich neige eher zu der kritischen Auffassung von Daniela.
Selen wird wie verschiedene andere Stoffe als Antioxydanz eingenommen.
Es ist aber fraglich, ob das tatsächlich einen Nutzen bringt.
Inzwischen ist sich die Wissenschaft da nicht mehr so sicher und es liegen auch schon diverse Untersuchungsergebnisse darüber vor, dass Antioxydanzen durchaus schädlich sein können.
Es gibt hier keinen Selenmangel.
Einige schwören auf Selen, andere lehnen es strikt ab.
Meine Hausärztin, mein Onkologe, mein Gyn und der Prof. der Strahlenpraxis im KH St. Georg haben, als ich wegen Selen angefragt habe, nur die Augen verdreht.
Das hat mich damals ganz schön frustriert, dachte ich doch, ich könnte die Behandlung selbst unterstützen.
Manche Ärzte empfehlen es, damit der Patient das Gefühl hat, selbst etwas tun zu können und manche Ärzte glauben an die Heilkraft.
Es kommt also immer darauf an, bei wem man in Behandlung ist.
Wer nun Recht hat, können wir nicht wissen, denn wir sind weder Wissenschaftler noch sind wir in der Lage, groß angelegte, aussagefähige Studien durchzuführen.
Zitat:
Auszug aus dem Lexikon der populären Ernährungsirrtümer von Udo Pollmer und Susanne Warmuth:
Radikale sind in so lebenswichtige Prozesse wie die Energiegewinnung und die Abwehr von eingedrungenen Krankheitserregern eingebunden. Zur Bekämpfung unerwünschter Erreger werden im Blut gezielt freie Radikale erzeugt, um diese zu schädigen...................
Normalerweise kommt der Korper mit Radikalen gut zurecht, überdies: ohne sie wäre unser Leben gar nicht möglich. Radikale gehören zum Leben wie die Luft zum Atmen. Mit jedem Atemzug werden große Mengen an Sauerstoffradikalen erzeugt. Damit wäre körperliche Arbeit oder gar Sport ein gesundheitlich riskantes Treiben.
Natürliuch können solche Radikale gelegentlich der Kontrolle entwischen und Bestandteile der Zelle schädigen. Aus diesem Grund verfügt die Zelle über komplizierte Reparatursysteme, die allerdings herzlich wenig mit irgendwelchen käuflichen Antioxydanzien haben.
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Ich habe auch ein wissenschaftliches Werk, das "beweist", dass Östrogen vor Brustkrebs schützt
Es gibt immer Untersuchungen mit verschiedenen Ergebnissen, je nachdem, wozu man die braucht.
Manchmal wird auch nur das veröffentlicht, was dem Verkauf eines Mittels auf die Sprünge hilft.
Manche Ansichten sind auch inzwischen überholt.
Bis vor Kurzem glaubte man noch, dass Kaffee dem Körper Flüssigkeit entzieht.
Da wurden die "Übersäuerungstheoretiker" reich.
Ich habe jahrelang fast ausschließlich Kaffee getrunken und mein Säurespiegel war nicht erhöht und ich hatte auch keine anderen Austrocknungserscheinungen.
Damals wurde grüner Tee zum Wundermittel gegen Übersäuerung, Austrocknung und wasweißich.
Über Selen wurde hier schon viel geschrieben und gestritten.
Letzen Endes nimmt jeder das, woran er glaubt und glauben möchte .
Da sich "Wissenschaftliche" Erkenntnisse immer wieder ändern, wäre ich eben vorsichtig damit, hier irgendwas zu empfehlen, was dermaßen in der Kritik steht, denn wer verzweifelt ist, klammert sich an jeden Strohhalm und hat weder Zeit noch den klaren Kopf für Recherche.
Manchmal ist es auch so, dass das, was man mal gelernt hat, längst überholt ist.
Andererseits hält sich ja nichts hartnäckiger als Irrtümer, die mal Hoffnung gaben.
Dann glaubte man lange an die Heilkraft der Folsäure. Auch das hält sich hartnäckig. Dabei wurde schon 2006 eine Studie mit 25 000 Frauen veröffentlicht, die bestätigt, dass Folsäuresupplemente offenbar das Brustkrebsrisiko erhöhen.
Darüber schweigt aber, wer Folsäure verkaufen möchte.
Lieber Gruß
Geändert von BarbaraO (17.08.2009 um 13:36 Uhr)
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